10.07.2023
Im Mai 2023 lagen die nominalen Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie 6,5 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. „Damit war der Wert der eingehenden Bestellungen den dritten Monat in Folge rückläufig“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Dagegen bleibt die Reichweite der aufgelaufenen Auftragsbestände mit gut fünf Monaten noch überdurchschnittlich hoch.“ Die Einbußen bei den Inlandsbestellungen und den Auslandsorders hielten sich zuletzt die Waage: Erstere gaben im Mai um 6,7 Prozent nach, letztere um 6,4 Prozent. Aus der Eurozone gingen 5,1 Prozent weniger Aufträge ein als noch vor einem Jahr. Kunden aus Drittländern drosselten ihre Orders um 7,2 Prozent.
In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres lagen die Auftragseingänge um 1,9 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Hier standen sich ein Plus bei den Inlandsorders von 3,4 Prozent und ein Minus bei den Auslandsbestellungen von 6,0 Prozent (Euroraum: - 6,5 %, Drittländer: - 5,8 %) gegenüber.
Die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland stagnierte im Mai (+ 0,1 % gegenüber Vorjahr). Im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai fiel sie um 4,7 Prozent höher aus als im Jahr zuvor.
Der Gesamtumsatz in der heimischen Elektro- und Digitalindustrie belief sich im Mai 2023 auf 19,7 Milliarden Euro, womit er um 8,1 Prozent höher lag als im Vorjahr. „Damit fiel der nominale Zuwachs erstmals in diesem Jahr nur einstellig aus“, so Gontermann. Inlands- und Auslandserlöse stiegen im Mai um 10,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 9,5 Milliarden Euro bzw. um 6,1 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Die Erlöse mit Geschäftspartnern aus der Eurozone wuchsen um 7,7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Mit Drittländern wurden 6,5 Milliarden Euro umgesetzt (+ 5,3 %).
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 98,9 Milliarden Euro. Damit übertrafen sie den entsprechenden Vorjahreswert um 13,5 Prozent. Zwischen Januar und Mai beliefen sich die Geschäfte mit inländischen Kunden auf 47,9 Milliarden Euro (+ 16,4 %). Der Umsatz mit ausländischen Partnern zog um 11,2 Prozent auf 51,0 Milliarden Euro an (Euroraum + 10,3 % auf 18,5 Mrd. €, Drittländer + 11,8 % auf 32,5 Mrd. €).
Das Geschäftsklima in der Elektro- und Digitalindustrie hat sich auch im Juni abgeschwächt – der nunmehr dritte Rückgang in Folge. Die Firmen beurteilten sowohl ihre Lage als auch ihre allgemeinen Geschäftserwartungen etwas ungünstiger als noch im Vormonat. „Insgesamt bleibt das Klima aber noch im positiven Bereich“, sagte Gontermann. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche lag mit 906.000 zuletzt um 3,4 Prozent höher als noch vor einem Jahr.