Editorial

Covid-19: Es kommt auch auf die Industrie an

Deutschland mobilisiert – wie viele andere Länder auch – derzeit alle Kräfte im Kampf gegen das Coronavirus. Wichtig ist jetzt, dass wir zusammenstehen und dass jeder Einzelne mithilft, die Krise zu bewältigen. Sehr sichtbar ist derzeit unser Gesundheitssektor, der zu den besten in der Welt gehört, und auf den es jetzt besonders ankommt.

Die Bundesregierung hat auf die Krise mit einigen richtigen Maßnahmen reagiert. Wichtig für die nächsten Tage und Wochen ist, dass sie alles daransetzt, dass Industrie und Wirtschaft so weit wie möglich aktiv bleiben können. Denn wir brauchen gerade in diesen Tagen eine leistungsstarke Produktion. Um die Pandemie-Notfallpläne umzusetzen, müssen unsere Medizintechnik-Unternehmen weiter produzieren können.

Weniger sichtbar, aber genauso wichtig sind viele weitere unserer Branchen im ZVEI. Die Automatisierer und ihr Service etwa sind nötig, damit die pharmazeutische Produktion nicht ins Stocken gerät. Die Automatisierung hat unter anderem dazu geführt, dass viele Formen der Fertigung heute mit einer begrenzten Anzahl von Mitarbeitern erfolgen können. Damit lässt sich die Produktion auch in Zeiten des „physical distancing“ mit hohen Sicherheitsanforderungen aufrechterhalten. Ein gutes Beispiel ist zudem die Energietechnik mit ihrem Service, damit Strom auch in diesen Tagen überall sicher verfügbar ist.

Zurück zur Medizintechnik. Der ZVEI fordert, dass die Kliniken und auch die noch zu schaffenden Behelfskliniken schnell und umfassend mit den notwendigen lebenssichernden Geräten ausgestattet werden. Dazu haben unsere Unternehmen dem Bundesministerium für Gesundheit zugesagt, alle Kräfte zu mobilisieren, um die zügige Lieferung der Geräte sicherzustellen.

Medizinische Geräte zur Therapie und Unterstützung von Behandlungen leisten in diesen herausfordernden Zeiten einen wertvollen Beitrag, um Covid-19-Patienten bei der Gesundung zu unterstützen. Am wichtigsten sind die Maßnahmen der Akuttherapie, vor allem die Beatmung. Eine Stärke der Medizintechnik ist aber auch die Früherkennung, eine zügige und zielgenaue Diagnose von Erkrankungen sowie ein begleitendes Monitoring im Behandlungsverlauf. Wir brauchen gerade jetzt mehr Beatmungsgeräte für die intensivmedizinische Betreuung, mehr Geräte zur Diagnostik inklusive bildgebender Systeme wie Computertomographen mit sehr geringer Strahlendosis.

Voraussetzung dafür ist, dass die Lieferketten und die Logistik gewährleistet sind und die Belegschaften weiter in die Unternehmen kommen können. Die innereuropäischen Wertschöpfungsnetzwerke sind deshalb – bei allen Schwierigkeiten – aufrechtzuerhalten. Dann kann die Industrie weiterhin ihren Beitrag leisten, um die Krise zu bewältigen.

 

Bleiben Sie gesund,

Ihr Wolfgang Weber

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