20.11.2019

Meilenstein auf der SPS 2019: Das Digitale Typenschild zum Anfassen

Kaum eine andere Messe steht so sehr für Innovation aus der Automatisierungsbranche wie die SPS Smart Production Solutions in Nürnberg. Auch zu ihrem dreißigsten Jubiläum zeigt sie den Wandel der elektrischen Automatisierungstechnik in all ihren Facetten. Auf dem Weg der digitalen Produktion der Zukunft wird in diesem Jahr mit der Vorstellung des Digitalen Typenschilds 4.0 weiter vorangegangen.

Es ist ein Projekt von ZVEI und der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Seit 2018 arbeiten sie mit Herstellern aus der Automatisierungsbranche an der Umsetzung. Auf der SPS 2019 wird das Typenschild nun zum ersten Mal mit einem Demonstrator in der Praxis vorgestellt.

Es bietet einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, ist digital und ermöglicht dadurch, mehr für den Klimaschutz zu tun: Durch das Digitale Typenschild 4.0 können sämtliche Informationen durchgängig elektronisch gespeichert werden, die sonst physisch ausgeliefert würden. Eine papierbegleitende Papierdokumentation soll damit vollständig abgeschafft werden. Als Teilmodell der Verwaltungsschale, (AAS), die der ZVEI aus dem Referenzmodell Industrie 4.0 (RAMI4.0) entwickelt hat, bietet das „Digitale Typenschild“ für die Produktion große Mehrwerte: Die notwendigen Informationen können entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfügbar gemacht werden. Dazu zählen die Seriennummer, der Gerätetyp sowie Herstellerdaten. Das Digitalisierte Typenschild ermöglicht so auch zusätzliche Services: Auf den Geräten soll mit einem QR-Code auf ein dezentrales System verwiesen werden, das alle Daten verwaltet. Dadurch können nicht nur die spezifischen Geräteinformationen aktuell gehalten werden, sondern auch die ganzer Anlagen.

Das Digitale Typenschild 4.0 ist ein weiterer Grundbaustein für die Digitalisierung der Produktion. Es reduziert die Komplexität, spart Kosten und entlastet die Umwelt. Es bietet zudem Chancen,Europas Wettbewerbsfähigkeit bei Industrie 4.0 weiter auszubauen. Dafür ist aber zunächst eine Anpassung der EU-Maschinenrichtlinie an die neuen digitalen Gegebenheiten notwendig.