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08.08.2022
85 Meter hoch ist das Mjøstårnet, ein fast vollständig klimaneutrales Holzhochhaus in Norwegen.
Kopf oder Zahl
Ein sehr großes Gebäude vollständig klimaneutral mit Energie zu versorgen, ist per se schon eine Herausforderung. Die Planer des 18 Stockwerke umfassenden „Mjøstårnet“ – auf Deutsch etwa mit „Turm am See Mjøsa“ zu übersetzen – nutzen deshalb durchgängig einen einzigen Energieträger: regenerativ erzeugten Strom. Gleichzeitig soll der Einsatz von regionalen Nadelhölzern die CO2-Bilanz verbessern. Denn bei herkömmlicher Stahlbeton-Bauweise ist es nahezu unvermeidlich, Treibhausgase freizusetzen, da für die Zementherstellung zunächst überflüssiger Kohlen- und Sauerstoff aus dem Gestein entfernt werden muss. Für jedes verbleibende Kalkmolekül entsteht durch die chemische Reaktion ein Kohlendioxidmolekül. Für das Hochhaus kommt zwar ein Betonfundament zum Einsatz, die eigentliche Struktur besteht jedoch aus verleimten und laminierten Holzbalken. Aktuell ist der Mjøstårnet laut Guinness-Buch der Rekorde das höchste Holzhaus der Welt.
Text: Johannes Winterhagen | Bild: shutterstock.com/ Kristin Spalder
Dieser Artikel ist in der Ausgabe 3.2022 am 12. August 2022 erschienen.