Elektrifizierungsgrad der Industrie

  • Direkt durch Strom gedeckter Anteil des Endenergieverbrauchs im Industriesektor (2022): 30,4 %
  • Gleichbleibend im Vergleich zum Vorjahr
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Im Energiesystem der Zukunft wird Strom aus erneuerbaren Energien der wesentliche Energieträger sein – auch für die Industrie. In Deutschland, steht die Industrie für etwa ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs. Davon werden wiederum zwei Drittel für die Bereitstellung von Prozesswärme verwendet. In vielen Prozessen, gerade im Niedertemperaturbereich, ist dabei eine Elektrifizierung bereits heute möglich. Aber auch in energieintensiven Prozessen mit Temperaturen von 1.000 °C und mehr schlummert Elektrifizierungspotenzial. Laut einer Studie des Fraunhofer ISI aus dem Jahr 2023 ist die Umstellung auf klimaneutrale Prozesswärmeerzeugung bis zum Jahr 2045 technisch möglich ist. Wo eine direkte Elektrifizierung heute noch nicht umsetzbar ist, kann dies indirekt mit grünem Wasserstoff erfolgen. Diese Umstellung ist auch zwingend notwendig, um die Klimaziele zu erreichen, da über 20 Prozent der deutschen Emissionen auf die Industrie zurückgehen. Sie ist damit nach dem Energiesektor der zweitgrößte Emittent.

Bislang basieren viele industrielle Wärmeprozesse auf vergleichsweise günstigen fossilen Energieträgern. Derzeit stellen hohe Strompreise und Netzentgelte noch eine große Hürde für die Elektrifizierung von industriellen Prozessen dar. Auch Unsicherheiten mit Blick auf die Verfügbarkeit von Strom und Wasserstoff wirken sich investitionshemmend aus.

 

Quellen:

  • AG Energiebilanzen: Auswertungstabellen » AG Energiebilanzen e. V. (ag-energiebilanzen.de)
  • Umweltbundesamt: umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/publikationen/161_2023_texte_prozesswaermepumpen_zs_0.pdf; 3_abb_eev-sektoren-et_2024-01-19.pdf (umweltbundesamt.de)

Stand: 16.04.2024