Termine
03.11.2021
Das OP Innovation Center Vienna (OPIC) ist eine Initiative, die sich der Zusammenführung von akademischer, versorgungsmäßiger und industrieller Sphäre im Bereich der Konzeption und Nutzung von Operationssälen verschrieben hat. Neben der Forschung soll damit auch ein unmittelbarer Impuls für die Ausbildung an der medizintechnischen Fachhochschule in Wien bewirkt werden.
Unter Beteiligung verschiedener Partner dieses Projekts fand am 19. Oktober 2021 auf dem Campus der FH eine Fachkonferenz statt, in deren Verlauf zu Raumluft-Risiken und deren Lösungsmöglichkeiten, zur digitalen Integration, zur holistischen Konstruktion über Building Information Modelling (BIM) sowie zur logistischen Optimierung der weiteren Abteilungen in Krankenhäusern über autonome Container-Roboter berichtet wurde. In diesem Rahmen stellte der ZVEI seine „Planungshilfe zur OP-Ausstattung“ vor. Dieses lebende Dokument entsteht sukzessive aus einer verbändeübergreifenden Arbeitsgruppe, in der Medizintechnikhersteller ihre Erfahrungen und ihr technisches Verständnis im Zusammenhang mit OP-Installationen bündeln.
Die Konferenz hat verdeutlicht, wie sehr es sowohl im Gesamtblick auf eine OP-Ausstattung als auch in der Entscheidung für die konkreten technischen Bestandteile darauf ankommt, im Einzelfall Vor- und Nachteile von Lösungen zu beleuchten und dabei die jeweiligen Experten einzubeziehen. Denn eines ist unbestritten: Jeder Planungsprozess beschäftigt sich mit einem Unikat und kann durch keine Blaupause ersetzt werden. Die Installation eines modernen Hybrid-OPs mit fixen und flexiblen Elementen stellt den Kern des OPIC dar. Hier werden zu Ausbildungs- und Forschungszwecken beispielhafte Varianten einzelner Technologien und ihr Zusammenspiel „zum Anfassen und Ausprobieren“ vorgeführt. So werden unter anderem die Ausgabevarianten von Bildschirminformationen in vernetzter Umgebung gezeigt, die Strömungen von gefährlichem chirurgischem Rauch unter den Bedingungen turbulenzarmer Verwirbelungen visualisiert und die Optionen des Operierens an variablen OP-Tischen demonstriert.
Die Erfahrungen des OPIC können durchaus als Best-Practice-Ansatz verstanden werden und unterstützen das Leitmotiv, dem jedes OP-Projekt folgen sollte: Neben der Interdisziplinarität der Aufgabe müssen bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Planung die notwendigen Kompetenzen zusammenwirken. Um zu einer vollständigen Analyse und zu einem optimalen Lösungsvorschlag zu kommen, empfiehlt der ZVEI in seiner Planungshilfe und den sieben vertiefenden Anlagen ein Prinzip der richtigen Fragen, auf die es umfassende Antworten zu finden gilt.