Presse

10.03.2020

Deutsche Elektroindustrie startet mit Auftragsminus ins neue Jahr

15/2020

  • Effekte des Corona-Virus in Januar-Zahlen noch nicht enthalten

Bei den Auftragseingängen verzeichnete die deutsche Elektroindustrie im Januar dieses Jahres ein Minus von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während die Inlandsbestellungen deutlich rückläufig waren (- 15,3%), gaben die Bestellungen aus dem Ausland nur moderat um 1,1 Prozent nach. Hier standen sich ein Zuwachs der Bestellungen aus dem Euroraum um 5,3 Prozent und ein Rückgang der Auftragseingänge aus Drittländern um 4,7 Prozent gegenüber. „Die verhaltene Ordertätigkeit 2019 hat sich mit Beginn dieses Jahres zunächst einmal fortgesetzt. Dabei sind die Effekte durch den Corona-Virus in den Januar-Zahlen noch gar nicht enthalten“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Schaut man auf die einzelnen Fachbereiche der Elektroindustrie, stellt sich die Entwicklung durchaus heterogen dar: So sanken die Bestellungen im Januar sowohl bei Industrie- als auch Gebrauchsgütern, bei elektronischen Bauelementen konnten sie hingegen zulegen.“

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion der heimischen Elektrobranche wuchs im Januar 2020 um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis für das Gesamtjahr 2019 wurde leicht von minus 4,3 auf minus 4,2 Prozent revidiert. 

Gegenüber dem Vormonat haben die Elektrounternehmen ihre Produktionspläne im Februar kaum angepasst – allerdings ist auch hier der Corona-Effekt noch kaum berücksichtigt. Dies gilt auch für das Geschäftsklima, das im Februar nach zuvor vier Anstiegen in Folge etwas nachgegeben hat und jetzt mehr oder weniger auf der Null-Linie liegt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden hier – per saldo – schlechter bewertet als im Januar.

Zum Jahresende 2019 zählte die deutsche Elektroindustrie insgesamt 885.400 Beschäftigte im Inland. „Das waren knapp 5.000 weniger als Ende 2018. Damit ging die Zahl erstmals seit drei Jahren wieder etwas zurück“, so Dr. Gontermann. Auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen seien aktuell per saldo negativ.

Der Umsatz der deutschen Elektrobranche belief sich im Januar dieses Jahres auf 14,8 Milliarden Euro – ein Rückgang um 3,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Inlandsumsatz gab um 4,8 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro nach, der Auslandsumsatz sank um 2,1 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Die Erlöse aus Geschäften mit Kunden aus dem Euroraum beliefen sich im Januar auf 2,9 Milliarden Euro (- 2,3%). Der Umsatz mit Partnern aus Drittländern lag mit 4,9 Milliarden Euro um 1,9 Prozent unter Vorjahr. 

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