Eine leistungsstarke und industrietaugliche sowie flächendeckende Breitbandinfrastruktur ist der Schlüssel für unsere digitale Gesellschaft und Wirtschaft. Und sie ist Voraussetzung für die globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Gerade im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 haben wir erfahren, welche gesellschaftliche und (volks-)wirtschaftliche Bedeutung der schnelle Ausbau von Gigabitnetzen in Deutschland hat. Schnelle Verbindungen sind die Voraussetzungen für Videokonferenzen oder Streaming, aktuell besonders für Homeoffice und Homeschooling. Der Ausbau eines leistungsfähigen und zuverlässigen Kommunikationsnetzes, das auch von der Industrie voll genutzt werden kann, ist daher für Deutschland von enormer strategischer Bedeutung.

5G in der Industrie

Die industrielle Produktion wandelt sich durch die Digitalisierung von statisch und sequentiellen hin zu zeitlich und räumlich flexibel, modular aufgebauten Produktionssystemen. Diese sind auf eine zuverlässige und leistungsfähige digitale Infrastruktur angewiesen.

Der neuen Mobilfunkgeneration 5G wird dabei eine entscheidende Rolle als Kommunikationsstandard für Industrie 4.0-Anwendungen und -Prozesse in Produktion und Fertigung zukommen. Dies wird jedoch nur möglich sein, wenn die Netze zum einen die Anforderungen der Industrie vollumfänglich erfüllen (Verfügbarkeit, Datensicherheit, Betriebssicherheit, garantierte Dienstgüte u.a.) und zum anderen flächendeckend ausgebaut werden; insbesondere auch dort, wo sie von den Unternehmen in der Produktion benötigt werden. 

5G-Campusnetze

Der ZVEI hat sich daher, im engen Schulterschluss mit den anderen Branchen (Auto, Chemie und Maschinenbau), erfolgreich dafür eingesetzt, dass Unternehmen ein eigenes Frequenzband im 3,7-3,8 GHz-Bereich erhalten, um unabhängig von den Netzbetreibern und nach ihren eigenen Bedürfnissen Campusnetze aufbauen und betreiben zu können. So ist der Weg geebnet, dass die deutsche Industrie Leitmarkt und Leitanbieter von 5G im industriellen Umfeld werden kann. Das große Interesse an Frequenzen für Campusnetze zeigt, dass dies eine richtige Entscheidung war.

Der ZVEI hat in Zusammenarbeit mit dem DIHK und weiteren Verbänden Anfang 2020 eine Roadshow-Initiative gestartet, um über die Möglichkeiten von 5G in der industriellen Fertigung zu informieren. Hier stellen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Forschung und Regulierung aktuelle Themen und Entwicklungen rund um die 5G-Technologie vor. Die aktuellen Termine und die Vorträge der vorherigen Staffeln finden Sie hier: https://www.dihk.de/de/themen-und-positionen/wirtschaft-digital/5g-mittelstand

5G-ACIA – globales Ökosystem für industrielles 5G

Zudem hat der ZVEI mit der internationalen Arbeitsgemeinschaft „5G Alliance for Connected Industries and Automation“ (5G-ACIA) ein Ökosystem der Unternehmen und Organisationen aus des produzierenden Gewerbes, der IKT-Industrie und der Wissenschaft geschaffen, das dafür sorgt, dass die Anforderungen der Industrie in der Standardisierung berücksichtigt werden. Darüber hinaus behandelt die 5G-ACIA auch Themen wie Betreibermodelle, Netzarchitekturen, Technologien und Tests/Validierung.
 

Industrietaugliche Breitbandinfrastruktur

Die Anforderungen an industrietaugliche digitale Infrastruktur sind hoch: neben schnellen Verbindungen im Gigabitbereich, spielen minimale Latenzzeiten sowie Stabilität und Sicherheit eine entscheidende Rolle.

Die Planung und Umsetzung einer solchen modernen, hochleistungsfähigen Digitalen Infrastruktur wird die neuen Applikationen der digitalen Welt wie Industrie 4.0, eHealth, Smart Grids und vernetzte Mobilität erst ermöglichen.

Eine leistungsfähige, leitungsgebundene Infrastruktur auf Basis von Glasfaser ist auch Voraussetzung für 5G. Um die Anforderungen von 5G erfüllen zu können, werden die Antennenstandorte mit Glasfaseranbindung ausgestattet werden müssen. Mobilfunk und leitungsgebundene Infrastrukturen sind somit untrennbar miteinander verbunden.

Um eine zukunftssichere und nachhaltige Infrastruktur zu errichten ist die Qualität der eingesetzten Produkte und die fachgerechte Installation unabdingbar. Im ZVEI sind die Hersteller der Komponenten organisiert, die für den Ausbau der digitalen Infrastrukturen benötigt werden. Die Mitglieder liefern als Zulieferer der Netzbetreiber die technologische Basis für den Breibandausbau, treiben als Anbieter von Diensten und Produkten den Bedarf nach schnellen Datenautobahnen voran und sind selbst Nachfrager einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur.

Filter

22.08.2022

Neue Weltoffenheit

Vernetzte Geräte können die Energieeffizienz zuhause deutlich erhöhen. Doch dafür braucht es offene Systeme, die herstellerübergreifend zusammenwirken. Was das bringt, zeigen Beispiele von Miele und Samsung.

27.09.2021

Dauerbaustelle Infrastruktur

Digitalisierung und Klimaschutz stehen nach der Bundestagswahl ganz oben auf der Agenda. Damit das Land seine Klimaziele erreicht, gleichzeitig aber wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleibt, müssen nahezu alle Infrastrukturen modernisiert werden. Wie groß der Umbaubedarf ist, zeigt eine Bestandsaufnahme anhand von Ladeinfrastruktur, Mobilfunk und Stromnetzen.

07.09.2021

Web-Seminarreihe zu 5G-Campusnetzen - 6. Staffel

Im September geht die mittlerweile sechste Staffel unserer Webinarreihe zu 5G Campusnetzen an den Start. In den bisherigen Veranstaltungen haben wir uns mit den technischen, rechtlichen und organisatorischen Grundlagen von 5G Campusnetzen vertraut gemacht und über Anwenderberichte einen Eindruck von der konkreten Umsetzung erhalten.

 

Wir möchten Ihnen mit unseren weiteren Webinaren einen umfangreichen Eindruck über die vielschichtigen Themenfelder vermitteln, die bei der Umsetzung von 5G Campusnetzen für kommunale Unternehmen, Handwerksbetriebe, Industriestandorte oder Landwirte zu berücksichtigen sind.

 

22.04.2021

TKG-Novelle: Umlagefähigkeit wird neu gestaltet

Der Bundestag hat heute die Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) verabschiedet. Der ZVEI bedauert die damit beschlossene Abschaffung der Umlagefähigkeit von TV-Kabel-Anschlüssen auf Mietnebenkosten. Die Umlage wird im Zuge der Novelle völlig neugestaltet und greift künftig ausschließlich bei Glasfaserprojekten. Im Verfahren hatte der ZVEI stets die Bedeutung der Umlagefähigkeit für die Planungssicherheit der Netzbetreiber – und damit für deren langfristige Investitionen in Breitbandausbau-Projekte – unterstrichen.