02.02.2022
Digitalisierung fördert einen Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Daten sind hierbei als „Rohstoff“ der Digitalwirtschaft essenziell.
• Zusammenspiel von Politik und Industrie verbessern
• Normen und Standards als Teil des Innovationsprozesses verstehen
Die heute vorgestellte Normungsstrategie der Europäischen Kommission ist ein wichtiges Zeichen, um Europa in der Normung strategischer aufzustellen. „Der schwindende Einfluss von deutschen und europäischen Unternehmen in den internationalen Normungsgremien ist ein Risiko für die europäische und deutsche Exportwirtschaft“, so Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.
Die EU-Normungsstrategie stellt mit der Einführung eines hochrangigen Forums die politischen Weichen, um das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und den Normungsorganisationen zu intensivieren. Europäische Positionen müssen sich wieder vermehrt in internationalen Normen wiederfinden. Anderenfalls droht die Gefahr, bei Zukunftstechnologien abgehängt zu werden. „Normen sind nicht nur ein wichtiges Instrument, um Innovationen im Markt zu verbreiten, sondern werden auch immer häufiger als industrie- und geopolitisches Instrument genutzt“, so Weber.
Normung und Standardisierung sind integraler Teil des Innovationsprozesses und müssen entsprechend gefördert werden. Der ZVEI schlägt vor, die Systematik der F+E-Förderung von Unternehmen auch auf ihre Normungsausgaben anzuwenden, um insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zu ermöglichen, sich in die europäischen und internationalen Normungsprozesse einzubringen.
Aus Sicht des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie hat sich in der Vergangenheit das System des New Legislative Framework (NLF) zum Inverkehrbringen von Produkten bewährt. Allerdings müssen die dahinterstehenden Prozesse zur Erstellung harmonisierter Normen deutlich agiler und schneller werden.