Presse

09.05.2025

Deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Positive Konjunktursignale im März

43/2025

  • Auftragseingänge wachsen im Jahresvergleich um 11,6 Prozent
  • Bestellungen im ersten Quartal 2025 um 3,2 Prozent gestiegen

Frankfurt am Main, 09.05.2025 – Die Konjunktur der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat im März positive Signale gesendet. Nach etlichen rückläufigen Monaten in Serie legten die Auftragseingänge wieder zu. Insgesamt übertrafen sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 11,6 Prozent. „Angesichts der vielen Rückschläge seit geraumer Zeit können wir allerdings noch nicht sagen, ob damit endlich die langerwartete Trendwende eingeläutet ist“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. “Dafür müsste sich die jüngste Entwicklung auch in den kommenden Monaten nachhaltig fortsetzen.”

Während die Inlandsorders im März um mehr als ein Fünftel (+ 21,2 %) im Plus lagen, fiel der Zuwachs bei den Auslandsbestellungen mit 5,1 Prozent geringer aus. Aus dem Euroraum gingen 7,8 Prozent mehr Neuufträge ein, aus Drittländern 3,4 Prozent.

Für das gesamte erste Quartal 2025 ergibt sich damit ebenfalls ein Bestellwachstum, und zwar von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hier steht ein leichter Rückgang der Inlandsaufträge um 0,6 Prozent einem Anstieg der Bestellungen ausländischer Kunden um 6,3 Prozent gegenüber. Die Orders aus der Eurozone erhöhten sich in diesem Zeitraum um 2,9 Prozent, während von außerhalb des Währungsraums 8,3 Prozent mehr Aufträge eingingen.

Auch die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse in Deutschland lag im März 2025 um 2,9 Prozent höher als vor einem Jahr. “Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Monat 2025 einen Arbeitstag mehr hatte als 2024”, so Gontermann. Mit Blick auf das gesamte erste Quartal zeigt sich hier im Jahresvergleich bisher keine positive Entwicklung: Kumuliert lag die Produktion von Januar bis einschließlich März 2025 noch 2,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Die Kapazitätsauslastung in unserer Branche stieg zu Beginn des zweiten Quartals von 73,4 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung vor drei Monaten auf nun 77,8 Prozent, womit sie allerdings weiterhin deutlich hinter dem langjährigen Mittel zurückbleibt. Ebenfalls leicht zugelegt hat die Reichweite der Auftragsbestände – von 4,0 auf 4,2 Produktionsmonate.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie lag zuletzt bei 885.800, wovon 33.700 in Kurzarbeit waren.

Positiv haben sich im März 2025 auch die Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen entwickelt: Diese wuchsen auf 20,0 Milliarden Euro und fielen somit 4,5 Prozent höher aus als noch vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz konnte nur leicht zulegen (+0,3 % auf 9,2 Mrd. €), der Auslandsumsatz dafür umso stärker (+8,2 % auf 10,8 Mrd. €). Sowohl im Geschäft mit der Eurozone (+12,8 % auf 4,3 Mrd. €) als auch Drittländern (+ 5,7% auf 6,5 Mrd. €) gab es Zuwächse.

Im gesamten ersten Quartal waren die aggregierten Branchenerlöse mit 54,1 Mrd. € noch um 0,8 Prozent rückläufig. Zwar konnten die Umsätze mit ausländischen Kunden um 2,2 Prozent auf 29,2 Mrd. € zulegen. Die Verkäufe im Inland folgten hingegen ihrem bisherigen Trend und gaben noch einmal um 4,2 Prozent auf 24,9 Mrd. € nach. Mit dem Euroraum sowie Drittländern erlösten die Unternehmen zwischen Januar und März 11,5 Mrd. € (+ 1,5 %) bzw. 17,7 Mrd. € (+ 2,6 %).

Wieder nachgegeben hat im April – nach zuvor drei Monaten der Erholung – das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie. “Zwar fiel die Beurteilung der aktuellen Lage deutlich besser aus als im März, allerdings drehten die allgemeinen Geschäftserwartungen per Saldo zurück ins Minus”, sagte Gontermann. “Hier dürfte nicht zuletzt die erratische US-Zollpolitik den Ausschlag gegeben haben.” Denn vor allem die Exporterwartungen kamen im April unter die Räder: So fiel der Saldo aus Unternehmen, die in den nächsten drei Monaten mit mehr bzw. weniger Lieferungen ins Ausland kalkulieren, von noch + 14 Prozentpunkten im März auf jetzt minus einen Zähler.

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