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08.11.2022

Automationstechnik entscheidend für Gestaltung des industriellen Wandels

"Industrie 4.0" steht für die vollständige Digitalisierung und Integration der industriellen Wertschöpfungskette.

76/2022

  • Handlungsfelder der Automation vorgestellt
  • Konjunktur: Umsatz steigt auch 2022, Ausblick auf 2023 mit vielen Unsicherheiten

„Automation ist Fundament der industriellen Fertigung“, so Rainer Brehm, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Automation und CEO Factory Automation, Siemens AG, auf der heute startenden SPS in Nürnberg. Im heute vorgestellten Narrativ der Automation stellte Brehm dar, wie sich die Herausforderungen der Industrie verändern und welche entscheidende Rolle die Automationstechnik dabei einnimmt. „Wir sehen zukünftig drei wichtige Handlungsfelder für die Automation: Energie- und Ressourceneffizienz, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit und Human Centric Automation,“ so Brehm. „Automationstechnologien sind dabei die Grundlage für eine flexiblere, produktivere, sicherere und nachhaltigere Industrie und stellen damit einen wesentlichen Schlüssel für die Transformation in eine klimaneutrale und nachhaltigere Gesellschaft.“

Ein Beispiel ist der auf dem ZVEI-Stand ausgestellte ZVEI-Showcase PCF@Control Cabinet, der durch den Einsatz der Asset Administration Shell (AAS) den CO2-Fußabdruck eines Schaltschranks in der gesamten Lieferkette ermittelt. „Der Showcase zeigt eindrucksvoll, wie mit Hilfe von Digitalisierung und miteinander vernetzten Systemen Daten erhoben werden und Transparenz in der Lieferkette geschaffen wird,“ so Gunther Koschnick, ZVEI-Bereichsleiter Industrie.

Konjunktur: Automationsbranche trotz der Krise

Von Januar bis September 2022 beträgt der in Deutschland gemeldete Umsatz der Automation 42,6 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vergleich hierzu ist die reale Produktion im selben Zeitraum um 2,8 Prozent gestiegen. Für das Gesamtjahr 2022 wird ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Die Auftragseingänge stiegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 13,5 Prozent. „Wir sehen seit Anfang 2021 ein Auseinanderklaffen von Auftragseingang und Umsatz, das zu hohen Auftragsbeständen geführt hat. Dies ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass Materialknappheiten und Lieferengpässe die Produktionstätigkeit behindert haben“, so Brehm. Vor allem bei Halbleiterbauteilen, Kunststoffen und Metallen sind Knappheiten zu beobachten. 

Der weltweite Wachstumstrend ist auch weiterhin intakt. Seit 2010 ist der Markt um durchschnittlich 5 Prozent gewachsen. „Auch 2022 bleibt die Europäische Union mit einem Exportanteil von 54 Prozent für die Unternehmen der deutschen Automationsbranche von sehr hoher Bedeutung. Zugleich stiegen die Exporte in die USA mit plus 20,7 Prozent und nach Asien ohne China mit plus 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich stark.“ Die Exporte nach China fielen mit einem Plus von 1,6 Prozent schwach aus.

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