Meinungsbeitrag

Steffen Joest, Initiative Energieeffizienz Netzwerke

24.09.2019

Energieeffizienz als wirtschaftlicher Vorteil

100.000 Euro Energiekosten jährlich einsparen, den CO2-Ausstoß um 20.000 Tonnen pro Jahr senken oder den Unternehmenswert um mehrere Millionen Euro steigern, das sind Ziele, die viele Unternehmen teilen. Gleichzeitig sind das die konkreten Arbeitsergebnisse von drei Energieeffizienz-Netzwerken in Deutschland. Sie sind Teil der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke. Gemeinsam mit mehr als 2.000 Unternehmen arbeiten sie in 250 Netzwerken an Energieeffizienz, Klimaschutz – und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit.

Bildquelle: Deutsche Energie-Agentur dena

Ein Beispiel: Die Gebhardt Werkzeug- und Maschinenbau GmbH aus Baienfurt hat beim Neubau eines energieeffizienten Standorts neben klassischen Maßnahmen wie LED-Beleuchtung in der Fertigungshalle auch ganz neue Ansätze gewählt. So wird die überschüssige Abwärme von Maschinen und der Druckluftanlage für das Heiz- und Kühlsystem des Standorts genutzt. Dadurch kommt das neue Fertigungszentrum ohne fossile Brennstoffe aus. Zusätzlich soll eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromnutzung den Strombezug um 100.000 Kilowattstunden im Jahr reduzieren. Alle Maßnahmen wurden im Energieeffizienz-Netzwerk realisiert – unterstützt durch den Austausch mit anderen Unternehmen, wie z. B. der Vaude Sport GmbH und dem Flughafen Friedrichshafen.

Energieeffiziente Wärmetechnologien spielen wie in diesem Beispiel bei der Netzwerkarbeit für Unternehmen eine wichtige Rolle: 92 Prozent der Energieeffizienz-Netzwerke in Deutschland optimieren die Wärmeerzeugung in den teilnehmenden Unternehmen. 89 Prozent sind im Bereich Abwärme aktiv. Das ergab eine Umfrage unter Netzwerkträgern und -moderatoren der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke. Auch bei Pumpen (88 Prozent) und Beleuchtung (88 Prozent) setzen die Unternehmen häufig Maßnahmen um. Und das effektiv: Die Ergebnisse des begleitenden Monitorings der Netzwerk-Initiative zeigen, dass Unternehmen in Energieeffizienz-Netzwerken in der Regel mehr Energie und CO2 einsparen, als sie sich vornehmen. Im Durchschnitt erfüllen sie ihre selbst gesteckten Einsparziele zu 108 Prozent. Viele Netzwerke haben sich deshalb entschieden, ihre Zusammenarbeit in einer zweite Runde fortzusetzen. Diese kontinuierliche Netzwerkarbeit schafft auch praktische Synergien: Unternehmen, die bereits in einem Energieeffizienz-Netzwerk arbeiten, können der EDL-G-Novelle im Oktober gelassen entgegensehen, da ihnen ohnehin ein Energieaudit vorliegt. Unternehmen, die sich für die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk interessieren finden alle Informationen unter: https://www.effizienznetzwerke.org

 

Steffen Joest
Leiter der Geschäftsstelle Initiative Energieeffizienz Netzwerke


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