21.07.2025
Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben im Mai 2025 wieder um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 19,9 Milliarden Euro angezogen und damit ihren leichten Rückgang aus dem April korrigiert.
Gleichzeitig stiegen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Waren nach Deutschland erneut stärker als die Ausfuhren. Sie kamen im Mai mit plus 8,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf einen Wert von 21,0 Milliarden Euro. „Hier dürfte dabei nicht zuletzt der stärker gewordene Euro die Entwicklung der Einfuhrvolumina weiter begünstigt haben“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
In den gesamten ersten fünf Monate dieses Jahres beliefen sich die aggregierten Branchenexporte auf 105,7 Milliarden Euro (+ 2,2 % gegenüber Vorjahr). Die Einfuhren erreichten im gleichen Zeitraum 111,8 Milliarden Euro (+ 7,2 %). „Mit kumulierten 6,1 Milliarden Euro von Januar bis Mai hat sich das sektorspezifische Handelsbilanzdefizit bis zuletzt zwar sukzessive ausgeweitet, es bleibt letztlich aber noch überschaubar“, so Gontermann.
Die deutschen Elektroexporte in die Industrieländer zogen im Mai 2025 um 7,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 12,9 Milliarden Euro an.
Einen besonders hohen Anstieg verzeichneten hier die Lieferungen nach Taiwan, die sprunghaft um 45,4 Prozent auf 319 Millionen Euro anstiegen. Ebenfalls zweistellig wuchsen die Branchenlieferungen nach Spanien (+ 23,3 % auf 790 Mio. €), in die Schweiz (+ 17,0 % auf 693 Mio. €) und nach Dänemark (+ 11,5 % auf 285 Mio. €).
Auch die Elektroexporte nach Belgien (+ 9,2 % auf 447 Mio. €), Österreich (+ 9,1 % auf 815 Mio. €), Italien (+ 9,0 % auf 888 Mio. €), UK (+ 8,6 % auf 778 Mio. €), Frankreich (+ 3,1 % auf 1,1 Mrd. €), Tschechien (+ 2,1 % auf 812 Mio. €), in die Niederlande (+ 2,1 % auf 1,2 Mrd. €) und nach Schweden (+ 1,3 % auf 400 Mio. €) konnten ihre Vorjahreswerte im Mai – teils deutlich – übertreffen.
Dagegen reduzierten sich die Exporte sowohl nach Japan (- 0,5 % auf 216 Mio. €) als auch in die USA (- 0,8 % auf 2,0 Mrd. €) leicht. Bei den Lieferungen nach Südkorea war das Minus mit 3,9 Prozent auf 273 Millionen Euro deutlicher.
“Bedenkt man die kaum mehr kalkulierbare US-Zollpolitik, so darf der nicht einmal einprozentige Rückgang der deutschen Elektroausfuhren in die USA im Mai wohl als recht moderat eingestuft werden, zumal die gleichzeitige Schwäche des Dollars ja noch hinzukommt”, sagte Gontermann.
Zusammengenommen von Januar bis Mai dieses Jahres stiegen die Branchenexporte in die Industrieländer auf 69,6 Milliarden Euro (+ 4,4 % zum Vorjahr). Im US-Geschäft gab es hier noch ein Wachstum von 3,9 Prozent.
In die Schwellenländer lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im Mai 2025 Waren im Wert von 7,0 Milliarden Euro – ein Plus von 4,7 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat.
„Der Zuwachs fiel im Vergleich zum Anstieg des Geschäfts mit den Industrieländern geringer aus, weil vor allem die Exporte nach China auch im Mai weiter schwach blieben“, so Gontermann. Sie fielen hier um 4,1 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro.
Die Ausfuhren nach Polen (+ 21,2 % auf 1,0 Mrd. €) und Südafrika (+ 20,5 % auf 159 Mio. €) stiegen kräftig. Auch die Lieferungen nach Rumänien (+ 10,1 % auf 454 Mio. €) und Ungarn (+ 7,9 % auf 632 Mio. €) erzielten im Mai deutliche Zuwächse. Die Exporte nach Thailand (+ 3,1 % auf 94 Mio. €), Mexiko (+ 2,0 % auf 282 Mio. €), Indien (+ 1,7 % auf 256 Mio. €), Malaysia (+ 0,8 % auf 196 Mio. €) und Brasilien (+ 0,5 % auf 141 Mio. €) rückten moderater vor.
Dagegen lagen die Branchenlieferungen in die Türkei – wie jene nach China – unter ihrem Vorjahreswert (-5,4% auf 320 Mio. €).
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres summierten sich die Ausfuhren in die Schwellenländer auf 36,1 Milliarden Euro – ein Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr.