11.11.2025
Der September 2025 bescherte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie 9,3 Prozent mehr Bestellungen als ein Jahr zuvor. Aus dem Inland ging ein Zehntel mehr an Aufträgen ein (+ 10,3 %). Ausländische Kunden erhöhten Ihre Bestellungen um 8,6 Prozent. Dabei legten die Auftragseingänge aus der Eurozone zweistellig zu (+ 14,7 %). Die Bestellungen aus Drittländern stiegen im September um 5,8 Prozent.
„Für die ersten drei Quartale dieses Jahres verzeichnet die Branche damit ein Auftragsplus von 4,2 Prozent gegenüber Vorjahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Während hier die Inlandsorders noch rückläufig waren (- 2,8 %), wuchsen die Auftragseingänge aus dem Ausland um 10,0 Prozent. Die Bestellungen aus dem gemeinsamen Währungsraum stiegen zwischen Januar und September um 8,1 Prozent gegenüber Vorjahr. Noch stärker zogen die Aufträge aus dem übrigen Ausland an (+ 11,0 %).
Die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion stieg im September 2025 um 5,9 Prozent gegenüber Vorjahr. „Zusammen mit einer nachträglichen Aufwärtsrevision für den Monat August ergibt sich jetzt damit für die ersten drei Quartale bei der Produktion nur noch ein Rückgang um 0,8 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum“, so Gontermann.
Mit 20,7 Milliarden Euro lag der Umsatz in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im September 2025 9,3 Prozent über Vorjahr. Der Inlandsumsatz rückte um 10,3 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro vor, der Auslandsumsatz um 8,4 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Die Geschäfte mit dem Euroraum beliefen sich auf 4,2 Milliarden Euro (+ 16,4 %), die mit Partnern aus Drittländern auf 6,6 Milliarden Euro (+ 4,3 %).
Im aussagekräftigeren Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich September kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 165,5 Milliarden Euro – ein Plus von 1,6 Prozent zum entsprechenden Vorjahreswert. 77,1 Milliarden Euro (- 1,0 %) entfielen hier auf das Inlandsgeschäft. Der Umsatz mit ausländischen Kunden lag gut elf Milliarden Euro höher (+ 3,9 % auf 88,4 Mrd. €). Mit der Eurozone wurden in den ersten drei Quartalen Umsätze von 34,6 Milliarden Euro erzielt (+ 5,8 %). Die Erlöse mit Auslandskunden außerhalb der Währungsunion stiegen um 2,9 Prozent auf 53,8 Milliarden Euro.
Die branchenweite Kapazitätsauslastung hat sich zu Beginn des vierten Quartals zwar um zwei Prozentpunkte auf jetzt 78,2 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung erholt, bleibt damit aber weiter unterdurchschnittlich. Die Reichweite der Auftragsbestände fiel von 4,2 Produktionsmonaten vor einem Vierteljahr auf 3,9 etwas zurück. „Die insgesamt immer noch fehlende klare Richtung zeigt sich unter anderem auch bei den Produktions- und Beschäftigungsplänen. Sie entwickelten sich im Oktober nämlich entgegengesetzt: Während erstere leicht stiegen, gaben letztere nach“, sagte Gontermann. Mehr als zwei Fünftel der Unternehmen leiden unter Auftragsmangel, der damit weiter das derzeit größte Produktionshemmnis bleibt.
Schließlich hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie nach dem deutlichen Rücksetzer im Vormonat im Oktober 2025 wieder erholt: Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden besser beurteilt. Letztere zogen sogar recht stark an und schafften es unterm Strich erneut über die Nulllinie. Auch die spezifischeren Exporterwartungen fielen im Oktober etwas günstiger aus als im September.