Presse

18.04.2024

Europa: Weniger Bürokratie, mehr Raum für Innovation schaffen

29/2024

  • ZVEI fordert Kommission für Wettbewerbsfähigkeit, globale Partnerschaft und europäische Resilienz
  • EU-Binnenmarkt als größtes Pfund in den Fokus rücken
  • ZVEI ruft mit Videostatement-Reihe zur Teilnahme an der Europawahl auf

„Die nächste EU-Kommission muss eine Kommission für Wettbewerbsfähigkeit, globale Partnerschaften und europäische Resilienz sein“, sagt ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel anlässlich der Veröffentlichung des ZVEI-Positionspapiers zur Europawahl 2024. „Als Elektro- und Digitalindustrie sind wir überzeugt: Europa kann mehr, man muss es aber auch lassen – und den Kontinent mit pragmatischen und demokratischen Lösungen unterstützen.“ 

Die europäische Gesellschaft und die europäische Industrie stehe vor großen Herausforderungen, darunter die erforderliche Stärkung Europas im geopolitischen Kontext, die Ausweitung von Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Einigung auf Maßnahmen zum Klimaschutz und den Umgang mit neuen Technologien. Dafür müsse insbesondere der EU-Binnenmarkt, der auch für die Elektro- und Digitalindustrie der wichtigste Exportmarkt ist, wieder in den Fokus rücken, fordert Kegel: „Der Binnenmarkt ist unser größtes Pfund. Um den anstehenden Herausforderungen mit eigener Wirtschaftskraft zu begegnen ist es deshalb unerlässlich, diesen zu stärken, zu harmonisieren und intelligent weiterzuentwickeln.“ Dabei dürfe sich die EU nicht weiter selbst lähmen. Das komplexe Regelwerk müsse vereinfacht werden, um die Umsetzung für die Unternehmen zu erleichtern: „Ich erwarte mir für die nächste Legislaturperiode weniger Überbürokratisierung und mehr Raum für Innovationen.“

Einer der großen Schwerpunkte der nächsten Kommission müsse die Stärkung von Schlüsseltechnologien auf dem Weg zur klimaneutralen Gesellschaft sein. „Europa und Deutschland sind bei Transformationstechnologien gut aufgestellt. Diese gute Ausgangsposition müssen wir erhalten und weiter ausbauen“, so Kegel. Beispielsweise hat Europa heute nur noch einen Anteil von drei Prozent am Leiterplatten-Weltmarkt, von ehemals 20 Prozent im Jahr 2000. Der ZVEI fordert daher, den Aufbau eines Elektronikökoystems strategisch anzugehen. Der EU-Chips Act war ein erster wichtiger Schritt, nun gilt es, die Förderung zu verstetigen und die Standortbedingungen nachhaltig zu optimieren. 

Zudem muss sich Europa auch global strategisch klug aufstellen und zügig neue Partnerschaften auf den Weg bringen, erklärt der ZVEI-Präsident: „Wir müssen unseren Partnern mit kompromissgeleiteter Politik begegnen – nicht mit einer Politik des erhobenen Zeigefingers.“ Freihandelsabkommen und enge multilaterale Beziehung seien immens wichtig für Europas Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz – und für die auf Außenwirtschaft und internationale Handelsbeziehungen aufgestellte EU die beste Form eines verbindlichen und zuverlässigen Rahmens.

Electrifying ideas for Europe: ZVEI-Aktivitäten zur Europawahl

Der ZVEI tritt ein für ein offenes, freies und sicheres Europa und steht uneingeschränkt hinter der EU als demokratisch organisierte Wertegemeinschaft. Dafür engagieren sich der Verband und seine Mitgliedsunternehmen unter der Überschrift „electrifying ideas for Europe“ auf politischer wie gesellschaftlicher Ebene mit konkreten Forderungen und einer gleichnamigen Videoreihe. 
Die Positionen des ZVEI zur Europawahl 2024 und mehr Informationen zur Videoreihe finden Sie unter hier. Dort und auf seinem LinkedIn-Kanal stellt der ZVEI bis zur Wahl am 9. Juni 2024 die vielfältigen Ideen aus der Elektro- und Digitalindustrie vor und ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf.