Ausgabe 1.2024

Entfesselt Europa!

Europa hat sich, seinen Bürgerinnen und Bürgern und seinen Unternehmen Fesseln angelegt – teils unnötig. Im internationalen Wettbewerb kommt es jetzt darauf an, die Bremsen zu lösen. Nur dann kann der Kontinent sein Potenzial voll entfalten. Und weltweit weiter auf Augenhöhe mitspielen.

Echzeit Automatisierung: Industrial 5G hält derzeit Einzug in immer mehr Fabrikhallen. Die Funktechnik kann zu einem wichtigen Baustein für die Smart Factory werden – auch dank der ZVEI-Arbeitsgemeinschaft 5G-ACIA. Ebenso bremst mangelnde Datenverfügbarkeit und das Fehlen offener Standards heute noch die Digitalisierung im Bereich der Antriebe. Das Verbundprojekt „Antrieb 4.0“ will das ändern. 

Zur Gesamtausgabe 1.2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

vom 6. bis 9. Juni findet die Europawahl 2024 statt. Zum zehnten Mal sind die Bürgerinnen und Bürger Europas aufgerufen, ihr Parlament zu wählen. Der Urnengang findet in einer geopolitisch schwierigen Zeit statt – umso wichtiger ist es deshalb, dass wir als Wählerinnen und Wähler ein Zeichen für eine starke und zukunftsfähige Europäische Union setzen.

Der ZVEI steht uneingeschränkt hinter der europäischen Idee. Der Binnenmarkt und die gemeinsame Währung sind die Grundlage unseres Wohlstands. Insbesondere die Elektro- und Digitalindustrie profitiert vom gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum.

Zugleich muss sich die EU aber weiterentwickeln, wenn sie auch künftig ein Garant für Wohlstand sein will. Vor allem die wachsende Zahl der Regulierungen überfordert die europäischen Unternehmen. Hier ist eine Umkehr überfällig – die Bürokratie muss entschlossen zurückgedrängt werden. Ein Beispiel ist das EU-Lieferkettengesetz, das wir sowohl in seiner deutschen als auch seiner europäischen Ausprägung immer scharf kritisiert haben. Es mag in der Sache gut gemeint sein, erweist sich in der Praxis aber als kontraproduktiv.

Für mehr Resilienz brauchen wir neue Freihandelsabkommen. Darum muss die EU ihre ambitionierte Handelsagenda fortführen, neue Freihandelsabkommen verhandeln und diese rasch umsetzen. In den Verhandlungen sollte die EU stärker auf Pragmatismus setzen – denn heute haben alle Staaten weltweit wesentlich mehr potenzielle Handelspartner als noch vor 15 Jahren. Mit Maximalforderungen wird es uns schwerfallen, beispielsweise all jene Rohstoffe zu erhalten, die wir für die nachhaltige Transformation unserer Industrie brauchen.

Die Europäische Union ist ein einzigartiges Friedensprojekt und ein Hort der Stabilität. Das müssen wir bewahren – auch, indem wir wirtschaftlich stark bleiben. Wir als Elektro- und Digitalindustrie sind überzeugt: Europa kann mehr, man muss es nur lassen. Als Verband und als Branche wollen wir dazu unseren Beitrag leisten – mit dieser ampere und mit vielen „electrifying ideas for Europe“!


Ihr

Dr. Oliver Blank
ZVEI-Bereichsleiter Global Affairs



Erschienen in der Ausgabe 1.2024

Das Land der Premium-Stromer: Norwegen

Dank allgegenwärtiger Wasserkraft und staatlicher Förderung ist Norwegen auf dem Weg zur All Electric Society ein ganzes Stück weiter als Deutschland. Beide Länder arbeiten eng zusammen, um mehr Energiesicherheit und Nachhaltigkeit zu erreichen.

„Wir müssen einig auftreten“

Für Dr. Barbara Frei hat die EU enorme Stärken, die aber besser eingesetzt werden müssten. Im Interview plädiert die Executive Vice President Industrial Automation von Schneider Electric dafür, dass Technologien für die Umsetzung der Energiewende ebenso gefördert werden müssen wie ein Ökosystem für Start-ups. Die EU ist für sie die Grundlage einer erfolgreichen Zukunft, wenn sie langfristige Strategien entwickelt, die in der Industrie, aber auch im Gebäudesektor zu mehr Automatisierung, Digitalisierung und damit auch Energieeffizienz führen.

„Wir müssen ein besseres Angebot machen!“

Das geopolitische Umfeld und die ausufernde Bürokratie fordern Europa heraus. Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europaparlaments, und ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel sprechen im ampere-Interview über den Zustand der EU und ihre Zukunftsperspektiven.

„Es geht um Wertschätzung“

Silke Sichter, die im ZVEI für China-Themen zuständig ist, hat an einem Schulungsprogramm des Business Councils for Democracy teilgenommen. Mit Ihrer Trainerin Gilda Sahebi spricht sie im Interview über digitale Erfahrungen mit Hassrede, Desinformation und Verschwörungserzählungen.

„Ökonomische und ökologische Mehrwerte durch Antrieb 4.0“

Dr. habil Tassilo Schuster und Lara Schmidt vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS sind im Projekt „Reallabor Antrieb 4.0“ für die Leitung des ersten Arbeitspakets verantwortlich (Analyse von Anwendungsszenarien und Erhebung von Anforderungen an eine modulare Serviceplattform im Ökosystem Antrieb 4.0). Mit ampere sprachen sie über die Idee hinter dem Projekt und den aktuellen Stand.

Thorsten Meier
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Thorsten Meier

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