16.06.2021
„Trotz der Corona-Pandemie befindet sich der deutsche Batteriemarkt im Aufwärtstrend. Vor allem das Volumen des Markts für Lithium-Ionen-Batterien hat enorm zugelegt“, sagte Christian Eckert, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Batterien, heute anlässlich eines ZVEI-Pressegesprächs. Der deutsche Batteriemarkt ist im vergangenen Jahr insgesamt um 35 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gestiegen und hat damit sein Wachstum im Vergleich zu 2019 beschleunigt. Lithium-Ionen-Batterien hatten mit 3 Milliarden Euro den größten Anteil am Markt. Das Segment wuchs um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das Marktvolumen bei Lithium-Ionen-Batterien ist unter anderem auf das hohe Wachstum der Importe von Batteriezellen nach Deutschland zurückzuführen. Während der Großteil der Batterieimporte 2019 aus Asien stammte, holte Europa gegenüber Asien als Importregion auf. So stehen die gesamten Europa-Batterieimporte von knapp 3,8 Milliarden Euro, und damit 79 Prozent über Vorjahr, für 52 Prozent des gesamten Importvolumens. Wichtig zu wissen ist, dass zwar die meisten Batteriezellen nach Deutschland importiert werden, doch hierzulande die Hersteller mit ihrem speziellen Know-how aus den Zellen erst die komplexen Batteriesysteme fertigen.
„Batterien zählen zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft“, so Eckert. „Ohne Lithium-Ionen-Batterien fährt kein Elektrofahrzeug, kein E-Bike, funktioniert kein Smartphone und kein Defibrillator.“ Während die Elektromobilität und der Ausbau der erneuerbaren Energien besonders den Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien treiben, bleibt die Bleibatterie wichtig für zahlreiche Anwendungen: „Bleibatterien spielen eine große Rolle für die unterbrechungsfreie Stromversorgung in Krankenhäusern und Rechenzentren.“ Außerdem komme nach wie vor kaum ein Elektrofahrzeug ohne Bleibatterie als Bordnetzbatterie aus.
Die Batterie sei zudem maßgeblich, um die EU-Klimaschutzziele zu erreichen. „Die Ziele des European Green Deal können wir nur mit den verschiedenen Batterietechnologien erreichen, denn sie sind die Voraussetzung für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors sowie die Speicherung der erneuerbaren Energien“, erklärte Eckert. Die laufende Überarbeitung der europäischen Batteriegesetzgebung werde die bestehende Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit von Batterien weiter stärken.
Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sei darüber hinaus elementar, dass Europa bei Schlüsseltechnologien wie Batterien technologisch souverän bleibe. Europäische Förderprogramme, wie die Important Projects for Common European Interest (IPCEI), können laut Eckert dazu einen wichtigen Beitrag leisten. „Mit einer starken europäischen Batterieindustrie kann Europa seine strategischen Interessen auf Basis einer multilateralen Weltwirtschaft wahren“, so Eckert abschließend.