06.06.2025
Auch im April 2025 zogen die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie an und lagen 11,6 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat. „Dieser jetzt zweite Anstieg in Folge war dabei vor allem auf Großaufträge zurückzuführen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Wie schon im März war der Zuwachs bei den Inlandsbestellungen auch im April wieder deutlich größer als bei den Orders aus dem Ausland. Erstere legten um 22,6 Prozent zu, letztere dagegen nur um 3,0 Prozent. Dabei gab es bei den Aufträgen aus dem Euroraum ein Plus von 9,0 Prozent, wohingegen die Bestellungen aus Drittländern so gut wie stagnierten (- 0,2 %).
In den ersten vier Monaten dieses Jahres gingen damit insgesamt 5,2 Prozent mehr neue Bestellungen in der Elektrobranche ein als im gleichen Zeitraum 2024. Hier entwickelten sich die Orders inländischer bzw. ausländischer Kunden mehr oder weniger gleich (+ 5,3 % bzw. + 5,1 %). Die Auftragseingänge aus der Eurozone erhöhten sich von Januar bis April um 4,1 Prozent gegenüber Vorjahr und jene aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um 5,7 Prozent.
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland hat ihr Vorjahresniveau im April 2025 unterdessen um 5,4 Prozent verfehlt. Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich April dieses Jahres fiel der Branchenoutput damit um 3,1 Prozent geringer aus als in den ersten vier Monaten 2024.
Mit 17,9 Milliarden Euro lagen die Erlöse der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im April 2025 um 3,4 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Dabei hingen die Geschäfte mit Inlandskunden (- 6,5 % auf 8,4 Mrd. €) stärker hinterher als die mit Partnern aus dem Ausland (- 0,6 % auf 9,5 Mrd. €). Zwar gab es beim Umsatz mit der Eurozone im April ein Plus von 5,2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, die Erlöse mit Drittländern gaben allerdings um 3,8 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro nach.
In den gesamten ersten vier Monaten dieses Jahres belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 71,9 Milliarden Euro. Verglichen mit 2024 war damit noch ein Rückgang um 1,6 Prozent verbunden. Einem leichten Zuwachs bei den Auslandserlösen um 1,0 Prozent auf 38,5 Milliarden Euro stand ein Inlandsumsatz von 33,4 Milliarden Euro gegenüber (- 4,6 %).
Schließlich verteilte sich der Auslandsumsatz zwischen Januar und April auf 15,3 Milliarden Euro (+ 1,4 %), die mit Kunden aus dem Euroraum erzielt wurden, und 23,2 Milliarden Euro (+ 0,8 %), die mit Ländern aus Fremdwährungsräumen umgesetzt wurden.
Während die Produktionspläne der deutschen Elektrounternehmen im Mai anzogen – hier verbesserte sich der Saldo aus Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten steigern bzw. drosseln wollen, von minus eins auf plus sieben Prozentpunkte – änderten sich die Beschäftigungspläne nicht und blieben unterm Strich negativ.
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie kam zuletzt auf 883.300 und lag damit um 1,9 Prozent niedriger als vor einem Jahr. 38.600 der Beschäftigten arbeiten derzeit kurz.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im Mai 2025 mehr oder weniger seitwärts entwickelt. Die aktuelle Lage wurde ein wenig ungünstiger beurteilt als im April. Gleichzeitig verbesserten sich aber die allgemeinen Geschäftserwartungen etwas. „Eine größere Aufwärtskorrektur nach dem als Liberation Day firmierenden Zoll-Schock im April ist damit allerdings ausgeblieben“, so Gontermann. „Vermutlich, weil die unsichere Achterbahnfahrt letztlich weitergeht.“ Immerhin: Die Exporterwartungen lagen im Mai unterm Strich wieder im Plus.