Presse

13.10.2025

Deutsche Elektroindustrie: Aufträge zuletzt leicht im Plus

82/2025

  • Produktion und Umsatz dagegen rückläufig

Die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie erzielten im August ein leichtes Plus von 1,5 Prozent gegenüber ihrem Vorjahreswert. „Mit Ausnahme des Monats Juli stiegen sie damit in fünf der vergangenen sechs Monate, wenn zuletzt auch langsamer“, sagte Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt. 
Die Orders aus dem In- und Ausland zogen diesmal beinahe gleich stark an: Erstere wuchsen im August um 1,7 Prozent, letztere um 1,4 Prozent gegenüber Vorjahr. Bei den Bestellungen aus der Eurozone stand ein Plus von 8,2 Prozent in den Büchern, bei den Orders aus Drittstaaten allerdings ein Minus von 1,8 Prozent. Damit verfehlten die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euro-Ausland zum ersten Mal im laufenden Jahr ihren Vorjahreswert.

Von Januar bis einschließlich August 2025 wurde insgesamt 3,3 Prozent mehr bestellt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Hier entwickelten sich die inländischen (-4,5 Prozent) und die ausländischen Bestellungen (+10,1 Prozent) in entgegengesetzte Richtungen. Die Aufträge aus der Eurozone erhöhten sich in den ersten acht Monaten um 6,9 Prozent und die aus dem übrigen Ausland um noch kräftigere 11,8 Prozent.

Die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland gab im August 2025 deutlich um 5,6 Prozent gegenüber Vorjahr nach. “Damit verharrt der Branchenoutput auch für den Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August mit minus 1,9 Prozent weiter leicht unter Vorjahr. Das liegt im Rahmen der Erwartung eines Rückgangs um zwei Prozent auch für das gesamte Jahr 2025”, so Gontermann.

Ende Juli waren mit 878.800 Beschäftigten 1,9 Prozent weniger Menschen in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig als vor einem Jahr. In Kurzarbeit befinden sich derzeit 25.500. 

Was die nominalen Erlöse anbelangt, so erzielte die heimische Elektro- und Digitalindustrie im August 2025 einen Umsatz in Höhe von 17,0 Milliarden Euro, womit der Vorjahreswert um 2,1 Prozent verfehlt wurde. Dabei blieb der Umsatz mit dem Ausland mit 8,9 Milliarden Euro nahezu unverändert (-0,1 %). Der inländische hingegen rutschte um 4,4 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro ab. Innerhalb des Auslandsumsatzes konnten die Erlöse mit der Eurozone um 2,1 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gesteigert werden, wohingegen die mit Drittstaaten um 1,2 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro fielen.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres konnte der kumulierte Branchenumsatz um 0,5 Prozent auf 144,6 Milliarden Euro zulegen. Während die Geschäfte mit dem Inland nicht zu ihrem Vorjahresniveau zurückgekehrt sind und mit 67,2 Milliarden Euro um 2,5 Prozent niedriger ausfielen, wurde mit ausländischen Kunden 3,1 Prozent mehr umgesetzt (77,4 Milliarden Euro). Dabei entwickelten sich die Erlöse aus der Eurozone mit plus 4,0 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro zwischen Januar und August dynamischer als jene aus dem restlichen Ausland (+2,6 % auf 47,1 Mrd. Euro).

Schließlich: Nach zuvor vier Anstiegen in Folge ist das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im September 2025 stark abgesackt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden ungünstiger beurteilt als im August. “Beide Bewertungen liegen unterm Strich jetzt wieder im Minus”, sagte Gontermann.

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