Presse

22.09.2025

Elektroexporte erneut im Plus: Geschäft mit Eurozone treibt positive Entwicklung

78/2025

  • US- und China-Geschäft zuletzt schwach

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind auch im Juli 2025 gestiegen: Mit einem Wert von 21,0 Milliarden Euro lagen sie 6,1 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. „Damit verzeichneten die Branchenausfuhren zuletzt den dritten Zuwachs in Folge“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres zusammengenommen beliefen sich die aggregierten Elektroexporte ins Ausland auf 149,3 Milliarden Euro – ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber Vorjahr.

Wie bereits in den vergangenen Monaten nahmen die Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland auch im Juli stärker zu als die Exporte: Sie wuchsen zweistellig um 10,3 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro. Kumuliert von Januar bis Juli lagen sie bei 157,1 Milliarden Euro und damit 7,9 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2024.

Entsprechend weitet sich das sektorspezifische Handelsbilanzdefizit weiter aus, bleibt aber mit 7,8 Milliarden Euro in den ersten sieben Monaten unter dem Strich überschaubar.

„Derzeit wird die positive Entwicklung der Gesamtexporte maßgeblich von den Branchenlieferungen nach Europa getragen“ so Gontermann. „Allein die Ausfuhren in die Eurozone lagen im Juli mit 6,8 Milliarden Euro gut ein Zehntel über Vorjahr“.

Besonders kräftig zulegen konnten hier im Juli die Lieferungen nach Österreich, die um 24,7 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro vorrückten. Ebenfalls zweistellig erhöhten sich die Elektroexporte nach Griechenland (+ 20,1 % auf 92 Mio. €), Italien (+ 12,8 % auf 1,0 Mrd. €), Portugal (+ 11,5 % auf 200 Mio. €), Frankreich (+ 10,9 % auf 1,3 Mrd. €) und Spanien (+ 10,7 % auf 788 Mio. €).

Während auch für die Ausfuhren in die Niederlande (+ 7,1 % auf 1,2 Mrd. €), nach Finnland (+ 6,8 % auf 139 Mio. €), Slowenien (+ 6,6 % auf 78 Mio. €) und Belgien (+ 5,4 % auf 453 Mio. €) Zuwächse vermeldet wurden, fielen die Exporte in die Slowakei (- 10,3 % auf 209 Mio. €) und nach Irland (- 18,9 % auf 118 Mio. €) zurück.

Im bisherigen Jahresverlauf summierten sich die Elektroexporte in die Eurozone auf 50,3 Milliarden Euro – ein Plus von 4,4 Prozent zum Vorjahr.

In Länder außerhalb des Euroraums lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im Juli Waren im Wert von 14,2 Milliarden, was einem Zuwachs von 3,9 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Hier stachen die Exporte nach Polen hervor, die im Juli um 30,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ansprangen. Auch die Ausfuhren nach Taiwan (+ 20,1 % auf 288 Mio. €), in die Schweiz (+ 14,9 % auf 752 Mio. €) und nach Rumänien (+ 11,8 % auf 462 Mio. €) konnten kräftig gesteigert werden. Ebenfalls im Plus lagen die Lieferungen nach Tschechien (+ 6,7 % auf 798 Mio. €), in die Türkei (+ 2,3 % auf 336 Mio. €) und nach Ungarn (+ 0,6 % auf 658 Mio. €). Jene nach Schweden stagnierten annähernd (- 0,3 % auf 350 Mio. €).

Dagegen gaben die Elektroexporte in die beiden größten Absatzmärkte USA und China im Juli nach. Erstere um 2,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro und letztere um 6,0 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro. „Über dem US-Geschäft schweben die Zölle und über China ein inzwischen auf nur noch fünf Prozent gefallenes Wirtschaftswachstum sowie auch zunehmende heimische Konkurrenz“, sagte Gontermann.

Noch deutlicher fielen allerdings die Lieferungen nach UK (- 6,4 % auf 794 Mio. €), Japan (- 9,5 % auf 237 Mio. €) und Südkorea (- 15,6 % auf 251 Mio. €).

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres beliefen sich die Exporte in die Länder außerhalb der Eurozone insgesamt auf 99,0 Milliarden Euro (+ 2,6 %).

Industrie Energie Mobilität Gesundheit Gebäude Konjunktur & Märkte Europa & International Digitalisierung Consumer Mikroelektronik