23.06.2025
Mit einem Wert von 20,1 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihren entsprechenden Vorjahreswert im April 2025 um 0,9 Prozent verfehlt. „Einerseits war dies ein Rücksetzer verglichen mit dem hohen Zuwachs im März. Andererseits sind unmittelbare größere Verwerfungen nach dem sogenannten 'Liberation Day' des US-Präsidenten ausgeblieben“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. “Von den Branchenlieferungen in die Top-10-Abnehmerländer lag die Hälfte im April im Plus und die andere im Minus.”
In den gesamten ersten vier Monaten dieses Jahres konnten die kumulierten Elektroausfuhren um 1,2 Prozent auf 84,9 Milliarden Euro zulegen.
Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland wuchsen im April dagegen um 5,0 Prozent gegenüber Vorjahr und erreichten damit einen Wert von 21,6 Milliarden Euro. Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis April fiel ihr kumulierter Anstieg mit 6,9 Prozent auf 89,8 Milliarden Euro noch etwas höher aus.
Detailliierter zu den Exporten: Besonders kräftig erhöhten sich im April die Elektrolieferungen nach Spanien, die um 30,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 892 Millionen Euro gestiegen sind. Ebenfalls hohe Zuwächse verzeichneten die Exporte nach Belgien (+ 10,4 % auf 453 Mio. €), Polen (+ 10,3 % auf 1,0 Mrd. €), Tschechien (+ 9,4 % auf 882 Mio. €) und Österreich (+ 8,8 % auf 876 Mio. €). Moderater war die Dynamik im Auslandsgeschäft mit Italien (+ 3,4 % auf 892 Mio. €) und der Schweiz (+ 3,0 % auf 659 Mio. €).
Dagegen kam es bei den Ausfuhren in die Niederlande (- 3,0 % auf 1,2 Mrd. €), nach Rumänien (- 4,1 % auf 440 Mio. €), in die USA (- 4,2 % auf 2,1 Mrd. €), nach Frankreich (- 5,2 % auf 1,1 Mrd. €) und ins Vereinigte Königreich (- 6,0 % auf 740 Mio. €) zu Rückgängen. Im Fall Ungarns (- 10,5 % auf 610 Mio. €) und Chinas (- 12,9 % auf 2,0 Mrd. €) waren diese sogar zweistellig.
“Während die Exporte in die beiden größten Abnehmerländer China und USA im April also fielen, lief es auf dem EU-Binnenmarkt besser” so Gontermann. „Die deutschen Elektroexporte in die Länder der Europäischen Union zogen im April um 2,3 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro an und standen damit für gut die Hälfte der gesamten Branchenlieferungen ins Ausland."
Zwar lagen die Importe aus Vietnam (+ 9,0 % auf 475 Mio. €) und China (+ 7,5 % auf 6,6 Mrd. €) im April 2025 jeweils höher als ein Jahr zuvor. “Das hebt sie aber nicht unbedingt von der Entwicklung der Einfuhren aus anderen Herkunftsländern, etwa aus der EU, ab”, sagte Gontermann. So war das Plus bei den Lieferungen aus Tschechien (+ 12,3 % auf 1,2 Mrd. €) stärker ausgeprägt. Auch die Elektroimporte aus Ungarn (+ 6,9 % auf 1,4 Mrd. €) und Polen (+ 5,5 % auf 1,1 Mrd. €) verzeichneten jeweils ein deutliches Wachstum.
Die Einfuhren aus Taiwan (+ 3,6 % auf 724 Mio. €), Rumänien (+ 2,5 % auf 591 Mio. €), den USA (+ 2,5 % auf 1,1 Mrd. €), Japan (+ 0,8 % auf 567 Mio. €) und Frankreich (+ 0,2 % auf 546 Mio. €) lagen im April ebenfalls im Plus. Die Importe aus Malaysia rangierten dagegen unter Vorjahr (- 2,0 % auf 558 Mio. €).
Die Elektroimporte aus der gesamten EU erhöhten sich im April um 4,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,9 Milliarden Euro. „Mit einem Anteil von weniger als 37 Prozent spielt die EU auf der Importseite allerdings eine geringere Rolle als umgekehrt bei den Exporten“, so Gontermann.