Presse

20.01.2021

Elektroindustrie: Exporte zuletzt noch immer leicht rückläufig

3/2021

  • Importe erholen sich dagegen vergleichsweise schneller

Mit minus 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 18,9 Milliarden Euro waren die Exporte der deutschen Elektroindustrie im November 2020 immer noch leicht rückläufig. Die Importe hingegen konnten ihren entsprechenden Vorjahreswert deutlich übertreffen und legten um 7,6 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro zu. „Damit lagen sie im November wertmäßig fast so hoch wie die Exporte“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Zuletzt war das vor gut 20 Jahren der Fall.“ Auch im Gesamtzeitraum von Januar bis November des vergangenen Jahres schlugen sich die Einfuhren relativ deutlich besser als die Ausfuhren. In den ersten elf Monaten 2020 gaben die aggregierten Branchenexporte um 6,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 185,2 Milliarden Euro nach, während der Rückgang bei den Importen mit 3,4 Prozent auf 172,3 Milliarden Euro nur etwa halb so hoch ausfiel.

Die Branchenlieferungen in die Industrieländer fielen im November 2020 um 2,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,9 Milliarden Euro. Die Elektroexporte nach Tschechien brachen hier um 27,9 Prozent auf 885 Millionen Euro ein. Hohe Rückgänge waren auch bei den Ausfuhren nach Japan (- 8,9% auf 242 Mio. €), in die USA (- 7,6% auf 1,4 Mrd. €) und nach Südkorea (- 5,9% auf 226 Mio. €) zu verzeichnen. Bei den Lieferungen nach Italien (- 2,8% auf 931 Mio. €), in die Schweiz (- 2,4% auf 630 Mio. €) und nach Frankreich (- 1,0% auf 1,2 Mrd. €) waren die Verluste geringer. Dagegen konnten die Exporte in die Niederlande (+ 5,8% auf 915 Mio. €), nach Spanien (+ 10,2% auf 673 Mio. €) und auch nach Großbritannien (+ 15,5% auf 840 Mio. €) im November letzten Jahres zulegen.

Kumuliert von Januar bis November 2020 wurden Elektroerzeugnisse im Wert von 117,2 Milliarden Euro in die Industrieländer geliefert – 7,9 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

„Die Elektroexporte in die Schwellenländer schafften im November 2020 insgesamt ein Plus“, so Gontermann. Sie erhöhten sich um 2,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,0 Milliarden Euro. Während die Ausfuhren nach Polen (+ 20,5% auf 1,2 Mrd. €) und China (+ 13,6% auf 2,2 Mrd. €) deutlich gesteigert werden konnten, zogen die Exporte nach Ungarn (+ 0,8% auf 598 Mio. €) und Rumänien (+ 0,2% auf 364 Mio. €) allenfalls leicht an. Auf der anderen Seite gaben die Branchenlieferungen nach Brasilien (- 4,4% auf 98 Mio. €), in die Türkei (- 7,6% auf 304 Mio. €) und nach Malaysia (- 7,7% auf 176 Mio. €) nach. Zweistellige Rückgänge wurden bei den Exporten nach Südafrika (- 11,7% auf 79 Mio. €), Indien (- 12,5% auf 161 Mio. €) und Russland (- 19,2% auf 350 Mio. €) verbucht.

In den gesamten ersten elf Monaten des vergangenen Jahres sanken die Exporte in die Schwellenländer um 4,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 68,0 Milliarden Euro.

Konjunktur & Märkte