Presse

11.09.2020

Elektroindustrie in Mitteldeutschland: Umsatz bricht im ersten Halbjahr um 11 Prozent ein

67/2020

    • Firmen versuchen, Beschäftigung stabil zu halten

      Der Umsatz in der mitteldeutschen Elektroindustrie lag infolge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 mit 6,4 Milliarden Euro um 11 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dabei war der Einbruch in den ersten drei Monaten des Jahres mit 7 Prozent noch etwas moderater als im zweiten Quartal mit einem beschleunigten Rückgang um 15 Prozent. Die Beschäftigung blieb mit 67.000 dagegen nahezu stabil auf Vorjahresniveau. 

      „Die überwiegende Mehrheit der rund 570 Firmen in der mitteldeutschen Elektroindustrie versucht das Personal zu halten. Instrumente wie Kurzarbeit oder Arbeitszeitkonten helfen und sind dafür enorm wichtig. Sie sind aber nur eine temporäre Brücke. Entscheidend ist, dass sich die Wirtschaft stabilisiert“, so Ute Poerschke, Landesstellen-Vorsitzende des ZVEI für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, zur Branchenentwicklung.

      Die Stimmung in der Branche hat sich in den Sommermonaten deutlich stabilisiert und die Erwartungshaltung ist zuversichtlicher als zu Krisenbeginn. Lagebeurteilung und Kapazitätsauslastung liegen aber noch immer deutlich unterhalb des Vorkrisen-Niveaus. Auf den Exportmärkten bleibt die Lage trotz einzelner Lichtblicke weiter angespannt und unsicher. Die Ausfuhren elektrotechnischer Erzeugnisse lagen im Juni noch 6 Prozent unter dem Vorjahr. Während einzelne Länder wie China im Juni einen Zuwachs von 15 Prozent verzeichneten, blieben die Lieferungen in die USA mit minus 11 Prozent und Großbritannien mit minus 10 Prozent weiter unter Vorjahresniveau.

      „Gut 40 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die mitteldeutsche Elektroindustrie außerhalb Deutschlands. Wann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden kann, hängt maßgeblich von der Wiederbelebung der Exportmärkte ab. Zudem ist es wichtig, dass in Deutschland die Konjunkturimpulse zur Technologieförderung und für Investitionen zügig umgesetzt werden“, so Poerschke weiter. 

      Konjunktur & Märkte