Presse

19.11.2025

​​Exportmotor Elektromedizin: „Made in Germany“ legt weiter zu​

  • Branchenexport in den ersten acht Monaten 2025 um acht Prozent gestiegen

  • Trübung im US-Geschäft durch andere Märkte kompensiert 

Frankfurt am Main, 19. November 2025 – Insgesamt haben deutsche Unternehmen aus der Elektromedizin zwischen Januar und August 2025 Waren im Wert von 12,1 Milliarden Euro exportiert – ein Plus von rund acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (11,2 Mrd. Euro). „Unsere Branche erzielt mehr als 70 Prozent ihrer Umsätze mit Kunden in den europäischen und internationalen Märkten“, sagt Hans-Peter Bursig, ZVEI-Bereichsleiter Gesundheit am Rande der Leitmesse Medica in Düsseldorf. Zur Elektromedizin zählen zum Beispiel Röntgengeräte und Magnetresonanztomographen, aber auch Geräte für die Intensivmedizin und minimalinvasive Operationen. 

Wachstumstreiber bleiben laut Bursig der global stattfindende demografische Wandel und die digitale Transformation in der medizinischen Versorgung. Diese Entwicklungen erforderten von den Herstellern strategische Weitsicht in der qualitativ hochwertigen Produktentwicklung. Darin lägen seit Jahren die im Ausland anerkannten Stärken deutscher Produzenten.

US-Zölle: Exporteinbruch im August 

Gut die Hälfte (48 %) der elektromedizinischen Exporte gingen in den ersten acht Monaten 2025 nach Europa. Die größten nationalen Zielmärkte sind die USA (24 %), die Niederlande (10 %), China (6 %), Frankreich (5 %) und Großbritannien (4 %). Die Exporte der deutschen Elektromedizin in die USA stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,9 Prozent. Hierin enthalten sind auch die teils deutlichen Ausfuhrzuwächse, die auf Vorzieheffekte nach Ankündigung der Zollsteigerungen zurückzuführen sind. Während die Zollerhöhung im April nicht zu Rückgängen bei den Ausfuhren führte, zeigte sich, vermutlich als Reaktion auf die erneuten Zollsteigerungen, im August ein deutlicher Exporteinbruch um 29,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem stiegen die Gesamtexporte im August 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,3 Prozent. Gute Entwicklungen auf anderen Märkten konnten die US-Rückgänge kompensieren. 

Pharma- und Medizintechnikdialog war lange überfällig 

Die Branche fordert die Bundesregierung auf, die starke internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Elektromedizin durch eine Verbesserung der Standortbedingungen in Deutschland zu sichern. Bursig: „Wachsende Unsicherheiten in globalen Lieferketten und Handelshemmnisse, wie wir sie durch die US-Zölle in diesem Jahr erleben, belasten die Industrie. Deshalb ist der vom Bundeskanzleramt gestartete neue Pharma- und Medizintechnikdialog mit der industriellen Gesundheitswirtschaft unter Beteiligung der Bundesministerien für Gesundheit, Wirtschaft und Forschung ein wichtiges, lange gefordertes Signal, um auch die gute Ausgangsposition der deutschen Elektromedizin zu stärken.“

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