Presse

31.05.2023

Wettbewerbsfähigkeit verbessern – Strompreis in der Breite senken

40/2023

  • Strompreis von Abgaben, Steuern und Umlagen entlasten
  • Potenziellen Industriestrompreis möglichst breit fassen
  • Mehr Angebot durch Ausbau der Stromerzeugung und intelligente Stromnetze

„Die Transformation zu einer klimafreundlichen Gesellschaft gelingt nur, wenn Strom schnell und in der Breite für alle Verbrauchergruppen zu attraktiveren und wirtschaftlich wettbewerbsfähigen Preisen angeboten wird. Mehr Elektrifizierung und die Nutzung von Strom aus zunehmend erneuerbaren Quellen sind der Schlüssel, um die Klimaziele zu erreichen“ so Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, mit Blick auf die Industriestrompreis-Debatte.

Um dies weiter voranzutreiben, müssten die Betriebskosten für elektrische Anwendungen wie industrielle Prozesswärme, Wärmepumpen oder Elektromobilität für Unternehmen und Privathaushalte deutlich gesenkt werden. Unternehmen müssten den Strom zu Preisen nutzen können, die nicht ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdeten. „Der derzeit diskutierte sogenannte Brückenstrompreis ist richtig, muss aber die Stromkosten sowohl für die besonders stromintensiven Industrieprozesse – inklusive der Produktion von Halbleitern, Leiterplatten und anderen Bauelementen sowie von Batterien und Kabel – als auch für die Breite der Wirtschaft senken“, so Weber. Eine Senkung der Strompreise nur für einzelne Wertschöpfungsstufen greife mit Blick auf die für die grüne Transformation notwendigen Technologien deutlich zu kurz. 

Dabei immer im Blick behalten werden müsse, dass ein reduzierter Strompreis für einzelne Industrien nicht über Umlagen und damit durch höhere Stromkosten für breite Teile des Mittelstands oder Privathaushalte erkauft werden darf – wie es allerdings heute durch die KWK-Umlage noch der Fall sei.

Das Gegenteil sei nötig: „Der Strompreis muss daher von bestehenden Abgaben, wie der Konzessionsabgabe, und Umlagen entlastet und die Stromsteuer auf europäisches Mindestmaß gesenkt werden“, fordert Weber. Gleichzeitig müsse die Beschleunigung des Ausbaus der Erzeugungskapazitäten, des Aufbaus intelligenter Stromnetze sowie flankierender Backup- und Speicherkapazitäten angegangen werden. „Vor allem die Ausweitung des Stromangebots und die Nutzung von Flexibilitätspotenzialen führen zu einem effizienten Energiesystem und damit einer generellen Senkung der Kosten. Dazu müssen nicht nur einzelne Industrien, sondern alle Verbraucher direkten und einfachen Zugang zu den erneuerbaren Stromquellen in Form sogenannter Power Purchase Agreements (PPAs) erhalten.“ Das müsse das Ziel auf lange wie auch auf kurze Sicht sein.

Energie Elektrifizierung