Presse

07.10.2022

ZVEI: Strompreis runter mindestens wie beim Gas

66/2022

  • Bundesregierung darf nicht nur einseitig auf Gaspreis blicken 
  • Strompreisbremse mit „atmendem Mengendeckel“ einführen, Investitionen in Elektrifizierungstechnologien anreizen

Die Debatte um die Energiepreiskrise fokussiert sich in diesen Tagen durch die Einberufung einer eigenen Gaskommission zu einseitig auf den Gaspreis. Dabei ist auch der Strompreis viel zu hoch und belastet Privatverbraucherinnen und -verbraucher sowie Unternehmen enorm. Zwar ist die beschlossene Stabilisierung der Netzentgelte der Bundesregierung ein ermutigendes Signal, doch eine eigentliche Preisentlastung ist noch immer nicht zu erkennen. „Die Bundesregierung muss jetzt ein Zeichen setzen und auch beim Strom bedeutende Entlastungen auf den Weg bringen“, fordert Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, im Vorfeld der abschließenden Zusammenkunft der Gaskommission am Wochenende. „Damit kann sie einen wichtigen Beitrag leisten, dass die bisherige ungleiche Behandlung der beiden wichtigen Energieträger beendet wird. 

Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie fordert hier, dass die Mehrwertsteuer auf Strom – wie beim Gas – auf sieben Prozent und die Stromsteuer auf EU-Mindestmaß gesenkt wird. „Strom ist der Energieträger des 21. Jahrhunderts und der Rohstoff der Energiewende“, führt Weber weiter aus. „Mehr als bisher muss der Umstieg von Gas und Öl auf den zunehmend regenerativen Strom angereizt werden.“ Dazu brauche es dringend eine Strompreisbremse, die einen preisreduzierten „Basisverbrauch“ allerdings mit einem „atmenden Mengendeckel“ ansetzt. „Investitionen in Haushalten und Industrie in klimafreundliche Technologien wie eine strombetriebene Wärmepumpe oder ein E-Fahrzeug müssen durch einen attraktiven Strompreis honoriert werden“, so Weber. „Deshalb ist wichtig, dass solche strombasierten Investitionen bei der Berechnung des preisreduzierten Strombedarfs flexibel einberechnet werden.“

Energie Mobilität Gesundheit Gebäude Consumer