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12.09.2025
Eine breite Allianz europäischer Industrieverbände hat sich mit einem gemeinsamen Brief an die Europäische Kommission gewandt. Hintergrund sind die geplanten Vorgaben zu sogenannten Substances of Concern (SoC) im Rahmen der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR), der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und weiterer Rechtsakte.
Die Verbände bekennen sich klar zu dem Ziel, mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Sie warnen jedoch vor einer Überregulierung, die am Ende weder Umwelt noch Wettbewerbsfähigkeit dient. Kritisiert werden insbesondere:
uneinheitliche Definitionen und Anwendungsbereiche für SoC in verschiedenen Rechtsakten,
zusätzliche Informationspflichten, die bestehende Regelungen wie REACH oder die Abfallrahmenrichtlinie verdoppeln,
fehlende Praxistauglichkeit bei der Nachverfolgung tausender Stoffe in komplexen Produkten.
Die Forderung der Verbände lautet daher: Statt paralleler Systeme braucht es einen kohärenten Rechtsrahmen mit dem Grundsatz „One list – One declaration“. Die bestehenden Instrumente wie REACH sollen gestärkt und weiterentwickelt werden, um gezielt jene Stoffe zu regulieren, die tatsächlich eine Gefahr darstellen.
Auch der ZVEI unterstützt den Vorstoß. Christian Eckert, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Umwelt, betont:
„Wir dürfen den entschlossenen Einsatz für mehr Umweltschutz nicht mit der Einführung von immer mehr Regelungen verwechseln. Ziel der EU muss eine einheitliche, machbare und mit realistischem Aufwand überwachbare Regulierung sein. Der richtige Weg ist, REACH als zentrales Regelwerk zu stärken.“
Mit diesem gemeinsamen Appell unterstreichen die Verbände ihre Bereitschaft, die europäische Transformation zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft aktiv zu unterstützen – unter der Voraussetzung einheitlicher, praktikabler und wirksamer Regeln.
Den Brief finden Sie hier im Volltext zum Download.