31.07.2024

Aktuelle Kennzahlen aus dem Bereich Konjunktur und Märkte

Die Serie rückläufiger Bestellungen in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie konnte auch im Mai 2024 noch nicht gestoppt werden. So gingen die Auftragseingänge hier insgesamt erneut um 11,5 Prozent gegenüber Vorjahr zurück. Dabei fiel das Minus bei den Inlandsorders mit 14,9 Prozent höher aus als bei den Bestellungen ausländischer Kunden (-8,7%). Aus der Eurozone gingen im Mai 8,1 Prozent weniger neue Aufträge ein als im gleichen Vorjahresmonat. Die Orders aus Drittländern reduzierten sich um 9,0 Prozent.

In den zusammengenommenen ersten fünf Monaten d.J. verfehlten die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 11,3 Prozent. Auch hier war der Rückgang der Bestellungen von Geschäftspartnern aus dem Inland (-14,5%) ausgeprägter als der aus dem Ausland (-8,6%). Was schließlich die Orders aus dem Euroraum und aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums anbelangt, so fielen deren Werte zwischen Januar und Mai um 7,5 Prozent bzw. 9,2 Prozent niedriger aus als noch 2023.
 

Die reale, d.h. um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland ist im Mai 2024 um 15,7 Prozent gegenüber Vorjahr gesunken. Allenfalls ein geringer Teil dieses Rücksetzers lässt sich mit weniger Arbeitstagen erklären. In den ersten fünf Monaten d.J. verfehlte der aggregierte Branchenoutput sein Vorjahreslevel damit um 9,7 Prozent.

Während sich die Produktionspläne im Juni 2024 so gut wie nicht geändert haben, fielen die Beschäftigungspläne etwas weniger ungünstig aus als noch im Mai. Der Saldo aus Elektrounternehmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten erhöhen bzw. reduzieren wollen, lag im Juni weiter bei -1 Prozentpunkt. Bei den Einstellungsabsichten verbesserte sich der entsprechende Saldo von -14 auf -10 Zähler.

Zuletzt waren 901.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig. Davon arbeiten zurzeit 34.000 kurz.  

Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie kamen im Mai 2024 auf 17,2 Milliarden Euro, womit sie um 12,8 Prozent niedriger lagen als vor einem Jahr.

Der Inlandsumsatz fiel im Mai um 15,5 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz gab um 10,5 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro nach. 3,2 Milliarden Euro – und damit 13,5 Prozent weniger als im Vorjahr – entfielen auf das Geschäft mit Partnern aus dem Euroraum. Die Erlöse mit Drittländern waren 6,0 Milliarden Euro hoch (-8,9%).

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Mai d.J. gab der aggregierte Branchenumsatz um 7,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf 91,4 Milliarden Euro nach. Dabei erhöhten sich die Erzeugerpreise in dieser Periode um 1,9 Prozent.

Verteilt hat sich der Gesamtumsatz in den ersten fünf Monaten mit 43,8 Milliarden Euro auf Erlöse mit inländischen und 47,6 Milliarden Euro mit ausländischen Kunden. Erstere lagen damit um 7,9 Prozent und letztere um 6,6 Prozent tiefer als 2023. Mit der Eurozone wurden hier 17,3 Milliarden Euro (-6,2%) umgesetzt und mit Ländern aus anderen Währungsgebieten 30,3 Milliarden Euro (-6,9%).
 

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie lagen im Mai 2024 niedriger als noch ein Jahr zuvor. Bei einem Wert von 18,7 Milliarden Euro reduzierten sie sich um 7,6 Prozent.

Kumuliert von Januar bis Mai kamen die Branchenausfuhren auf insgesamt 102,9 Milliarden Euro, was einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,9 Prozent gleichkam. 

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland gingen mit minus 10,5 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro im Mai stärker zurück als die Ausfuhren.

In den ersten fünf Monaten d.J. beliefen sich die Importe zusammengenommen auf 104,1 Milliarden Euro, womit sie 8,0 Prozent unter Vorjahr rangierten.

Unter Berücksichtigung aller bisherigen Berichtsmonate bleibt die deutsche Elektro-Außenhandelsbilanz damit im aktuellen Jahr nominell weiter leicht negativ (-1,2 Mrd. €). Während die Ausfuhrpreise zwischen Januar und Mai hier allerdings um 1,2 Prozent zugelegt haben, gingen die Einfuhrpreise im gleichen Zeitraum um 2,0 Prozent gegenüber Vorjahr zurück.


Ihr Ansprechpartner:

Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt
Leiter Abteilung Wirtschaftspolitik, Konjunktur und Märkte
Telefon: +49 69 6302-273 ; Fax: +49 69 6302-326 ; E-Mail: wipol(at)zvei.org

 

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