03.12.2025
Aktuelle Kennzahlen aus dem Bereich Konjunktur und Märkte
Die Bestellungen für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie haben ihren Vorjahreswert im September 2025 um 9,3 Prozent übertroffen.
Aus dem Inland ging ein Zehntel (+10,3%) mehr an Aufträgen ein. Ausländische Kunden erhöhten ihre Orders um 8,6 Prozent. Dabei legten die Auftragseingänge aus der Eurozone zweistellig zu, nämlich um 14,7 Prozent. Die Bestellungen aus Drittländern stiegen im September um 5,8 Prozent.
In den gesamten ersten drei Quartalen d.J. lagen die eingesammelten Aufträge damit um 4,2 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum. Hier waren die Inlandsorders allerdings noch um 2,8 Prozent rückläufig, wohingegen die Auftragseingänge aus dem Ausland um 10,0 Prozent wuchsen.
Aus dem gemeinsamen Währungsraum kamen zwischen Januar und September 8,1 Prozent mehr neue Bestellungen als im Vorjahr. Die Aufträge aus dem übrigen Ausland zogen um stärkere 11,0 Prozent an.
Die reale, um Preiseffekte bereinigte Produktion konnte im September 2025 zulegen, und zwar um 5,9 Prozent zum Vorjahr. Zusammen mit einer nachträglichen Aufwärtsrevision für den Monat August ergibt sich damit für die ersten drei Quartale nur noch ein Output-Rückgang um 0,8 Prozent gegenüber Vorjahr.
Die branchenweite Kapazitätsauslastung hat sich zu Beginn des vierten Quartals um zwei Prozentpunkte auf jetzt 78,2 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung erholt. Dagegen fiel die Reichweite der Auftragsbestände von 4,2 Produktionsmonaten vor einem Vierteljahr auf 3,9 zurück.
Die Produktions- und Beschäftigungspläne entwickelten sich im Oktober entgegengesetzt. Der Saldo aus Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten erhöhen bzw. drosseln wollen, ging leicht von -3 auf -2 Prozentpunkte rauf. Bei den Einstellungsabsichten gab er von -15 auf -20 Zähler nach.
42 Prozent der Elektrounternehmen leiden unter Auftragsmangel. Weitere Hemmnisse wie Fachkräftemangel (14%) oder Materialknappheit (11%) rangieren erst weit danach.
Mit 20,7 Milliarden Euro lagen die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen im September 2025 um 9,3 Prozent höher als im Jahr davor. Der Inlandsumsatz rückte um 10,3 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro vor und der Auslandsumsatz um 8,4 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Die Geschäfte mit dem Euroraum beliefen sich auf 4,2 Milliarden Euro (+16,4%) und die mit Partnern aus Drittländern auf 6,6 Milliarden Euro (+4,3%).
Im aussagekräftigeren Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich September kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 165,5 Milliarden Euro, womit sie um 1,6 Prozent höher ausfielen als ihr entsprechender Vorjahreswert. Die Erzeugerpreise zogen im gleichen Zeitraum um 1,2 Prozent an.
77,1 Milliarden Euro (-1,0%) entfielen hier auf das Inlandsgeschäft. Der Umsatz mit ausländischen Kunden lag um gut elf Milliarden Euro höher (+3,9% auf 88,4 Mrd. €).
Schließlich: Mit der Eurozone wurden in den ersten drei Quartalen Umsätze von 34,6 Milliarden Euro gemacht (+5,8%). Die Erlöse mit Auslandskunden außerhalb der Währungsunion stiegen um 2,9 Prozent auf 53,8 Milliarden Euro.
Nachdem die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im August leicht rückläufig waren, kann für den Berichtsmonat September 2025 wieder ein Anstieg vermeldet werden, und zwar um kräftige 9,6 in Prozent gegenüber Vorjahr auf einen Wert von 22,2 Milliarden Euro.
In den zusammengenommenen ersten drei Quartalen d.J. kamen die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland auf 190,5 Milliarden Euro, womit sie den entsprechenden Vorjahreswert um 3,4 in Prozent überbieten konnten.
Die Steigerung der Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland im September stand jener der Exporte kaum nach. Sie erhöhten sich um 9,2 in Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Im Zeitraum von Januar bis September beliefen sich die Elektroeinfuhren auf 201,7 Milliarden Euro und lagen damit um 7,3 in Prozent über Vorjahr.
Das sektorspezifische Handelsbilanzdefizit liegt mit 11,2 Milliarden Euro nach den ersten neun Monaten bereits höher als im gesamten vergangenen Jahr 2024 (9,5 Mrd. €).
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt
Leiter Abteilung Wirtschaftspolitik, Konjunktur und Märkte
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