14.05.2025
Nach etlichen rückläufigen Monaten in Serie konnten die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im März 2025 wieder zulegen. Insgesamt übertrafen sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 11,6 Prozent. Ob damit endlich die Trendwende eingeläutet ist, bleibt allerdings noch weiter abzuwarten.
Während die Inlandsorders im März um mehr als ein Fünftel (+21,2%) im Plus lagen, fiel der Zuwachs bei den Auslandsbestellungen mit 5,1 Prozent geringer aus. Aus dem Euroraum gingen 7,8 Prozent mehr Neuaufträge ein und aus Drittländern 3,4 Prozent.
Für das gesamte erste Quartal d.J. ergibt sich damit jetzt ebenfalls ein Bestellwachstum, und zwar von 3,2 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Hier standen sich ein leichter Rückgang der Inlandsaufträge um 0,6 Prozent und ein Anstieg der Bestellungen ausländischer Kunden um 6,3 Prozent gegenüber. Die Orders aus der Eurozone erhöhten sich in den ersten drei Monaten um 2,9 Prozent. Und aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums gingen 8,3 Prozent mehr Aufträge ein.
Auch die reale, d.h. um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse in Deutschland lag im März 2025 um 2,9 Prozent höher als vor einem Jahr. Dabei hatte der diesjährige März einen Arbeitstag mehr als 2024. Kumuliert von Januar bis einschließlich März d.J. wurde noch 2,5 Prozent weniger produziert als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Die Kapazitätsauslastung in unserer Branche hat sich zu Beginn des zweiten Quartals d.J. erhöht, und zwar von 73,4 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung vor drei Monaten auf 77,8 Prozent jetzt. Damit bleibt sie allerdings noch weiterhin deutlich hinter dem langjährigen Mittel zurück.
Die Reichweite der Auftragsbestände hat ebenfalls leicht zugelegt – von 4,0 auf 4,2 Produktionsmonate.
Zuletzt waren 885.800 Beschäftigte in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig und damit 1,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Kurzarbeitenden liegt bei 33.700.
Die Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalunternehmen kamen im März 2025 auf 20,0 Milliarden Euro und fielen damit um 4,5 Prozent höher aus als noch vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz konnte nur ganz leicht zulegen (+0,3% auf 9,2 Mrd. €), der Auslandsumsatz dafür umso stärker (+8,2% auf 10,8 Mrd. €). Sowohl im Geschäft mit der Eurozone (+12,8% auf 4,3 Mrd. €) als auch Drittländern (+5,7% auf 6,5 Mrd. €) gab es Zuwächse.
Mit 54,1 Milliarden Euro waren die aggregierten Branchenerlöse im gesamten ersten Quartal noch um 0,8 Prozent rückläufig. Zwar konnten die Umsätze mit ausländischen Kunden um 2,2 Prozent auf 29,2 Milliarden Euro vorrücken, aber die Verkäufe im Inland gaben noch um 4,2 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro nach. Mit dem Euroraum sowie Drittländern wurden zwischen Januar und März 11,5 Milliarden Euro (+1,5%) bzw. 17,7 Milliarden Euro (+2,6%) erlöst.
Schließlich lagen die branchenweiten Erzeugerpreise sowohl im März als auch im Durchschnitt des ersten Quartals um 1,1 Prozent höher als im Vorjahr.
Nach ihrem moderaten Rückgang im Januar sind die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Februar 2025 mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Mit 19,5 Milliarden Euro lag ihr Wert lediglich um 0,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
In den zusammengenommenen ersten beiden Monaten d.J. kamen die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland auf 40,9 Milliarden Euro, womit sie hier noch um 0,8 Prozent niedriger ausfielen als im gleichen Zeitraum 2024.
Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland erhöhten sich im Februar um 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 20,0 Milliarden Euro.
Kumuliert von Januar bis Februar summierten sich die Elektroeinfuhren auf 43,5 Milliarden Euro – ein Anstieg um 3,9 Prozent gegenüber Vorjahr. Der branchenweite Handelsbilanzsaldo aus Ex- und Importen lag damit in den ersten beiden Monaten gut zweieinhalb Milliarden Euro im Minus.
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