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17.09.2025
Nicht nur Brücken bröseln vor sich hin, auf Deutschlands Straßen kommt auch die Technik in die Jahre. Dabei ist mit C-ITS längst eine Lösung verfügbar, die den Verkehr jetzt sicherer und flüssiger machen kann. Doch der Ausbau stockt. Der ZVEI zeigt, was es jetzt braucht, damit smarte Verkehrstechnologie endlich von der Standspur auf die Überholspur kommt.
Rund 90 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr gehen auf menschliches Fehlverhalten zurück. Vernetzte Technik kann hier Leben retten. Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) verbinden Fahrzeuge und Infrastruktur in Echtzeit, warnen vor Glätte, toten Winkeln oder Einsatzfahrzeugen und greifen dort ein, wo der Mensch an Grenzen stößt. Diese Systeme sind dabei auch überaus flexibel einsetzbar. So können etwa mobile Baustellenwarntafeln digital mit herannahenden Fahrzeugen kommunizieren. Die Fahrerin oder der Fahrer kann dann eine Meldung im Display erhalten, die beispielsweise einen Spurwechsel oder eine Temporeduktion empfiehlt. Das minimiert das Unfallrisiko an Baustellen für Verkehrsteilnehmende und Baustellenpersonal spürbar.
Infrastruktur ist mehr als maroder Beton: Brücken, Kreuzungen und Ampeln brauchen Sensorik, Funkmodule und mehr Updates, damit Deutschland auf der Datenautobahn nicht liegen bleibt. Die Bundesregierung muss dafür gezielt Investitionen bereitstellen. Denn die heimischen Unternehmen im Bereich der ITS-Technologie leisten mit ihren technischen Lösungen einen wertvollen Beitrag für die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss auf deutschen Straßen. Sie helfen, aktuelle Herausforderungen zu bewältigen, indem sie die Sicherheit und Auslastung der bestehenden Infrastruktur verbessern. Das trägt maßgeblich dazu bei, die Lebensdauer von Straßen und Brücken zu verlängern.
„Keine Verkehrstoten mehr: Wenn wir die Vision Zero ernst nehmen, müssen wir die Straße digital denken“, sagt Azar Mottale, ZVEI-Bereichsleiterin Mobilität.
Wer jetzt handelt, sichert die Mobilität von morgen: sicher, vernetzt, klimafreundlich.
Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS) vernetzen Fahrzeuge untereinander (Vehicle-to-Vehicle) und mit Ampeln, Schildern oder anderen Elementen der Infrastruktur (Vehicle-to-X). Die Technologie warnt binnen Sekunden vor Glätte, Starkregen, Baustellen oder querenden Radfahrenden, steuert Rettungsgassen und priorisiert Busse sowie Straßenbahnen an Kreuzungen. Beispiele sind intelligente Lichtsignalanlagen, digitales Lkw-Parkplatzmanagement oder Echtzeitdaten für Fahrgast-Apps. C-ITS schafft damit mehr Sicherheit, flüssigeren Verkehr und geringere Emissionen und ist ein unverzichtbarer Baustein auf dem Weg zur Vision Zero, die auf null Schwerverletzte und Tote im Straßenverkehr abzielt. C-ITS bildet darüber hinaus eine technologische Grundlage für die autonome Mobilität in Deutschland. Die Public Key Infrastructure (PKI) sorgt in C-ITS dafür, dass nur vertrauenswürdige Informationen zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur ausgetauscht werden. In Deutschland gibt es mehrere Unternehmen, die C-ITS entwickeln. Die Branche ist mittelständisch geprägt.
Bild: Adnan saheem - stock.adobe.com