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11.03.2024

„Europa muss als Wirtschaftseinheit auftreten“

Als geschäftsführende Gesellschafterin der Elschukom GmbH in Veilsdorf (Thüringen) hat Ute Poerschke zunehmend mit der Bürokratie in Brüssel zu kämpfen. Eine EU-Skeptikerin ist sie dennoch nicht – denn als Unternehmerin und Bürgerin sieht sie auch die Chancen, die ihr ein einiges Europa bietet.

Bad Praxis

„Europa muss als Wirtschaftseinheit auftreten“

Als geschäftsführende Gesellschafterin der Elschukom GmbH in Veilsdorf (Thüringen) hat Ute Poerschke zunehmend mit der Bürokratie in Brüssel zu kämpfen. Eine EU-Skeptikerin ist sie dennoch nicht – denn als Unternehmerin und Bürgerin sieht sie auch die Chancen, die ihr ein einiges Europa bietet.

Wie profitiert Elschukom als Unternehmen von der EU?

Als Unternehmerin profitiere ich natürlich vom Binnenmarkt und von der gemeinsamen Währung. Zugleich macht uns aber die zunehmende Bürokratie sehr zu schaffen.

Was muss Europa jetzt tun, um zukunftsfähig zu bleiben?

Eine einige EU ist die einzige Chance der europäischen Länder, im weltweiten Wettbewerb mit Ländern wie China oder den USA zu bestehen. Jedes Land für sich genommen ist dafür einfach zu klein. Darum muss Europa als Wirtschaftseinheit auftreten. Nur so können wir übrigens auch den Klimaschutz voranbringen – denn auch dafür brauchen wir eine starke und wirtschaftlich erfolgreiche EU.

Sie sind also – trotz aller Bürokratie in Brüssel – keine EU-Skeptikerin?

Überhaupt nicht. Ich bin komplett pro-EU!

​​​​​​Ich wünsche mir mehr Menschen in der Verantwortung, die ihr Geschäft verstehen. Sie sollten willens sein, an einem Strang zu ziehen – denn es geht nicht um Ideologien, sondern um Lösungen.

Ganz zufrieden sind Sie aber auch nicht. Was sollte sich Ihrer Meinung nach in der EU ändern?

Ich wünsche mir mehr Menschen in der Verantwortung, die ihr Geschäft verstehen. Sie sollten kompromissbereit und willens sein, an einem Strang zu ziehen – denn es geht nicht um Ideologien, sondern um Lösungen. Heute haben wir viele Politiker in der EU, die keine Fachleute sind. Das ist bei den vielen aktuellen Herausforderungen nicht gerade hilfreich. Konkret wünsche ich mir, dass die Bürokratie reduziert wird. Gesetze sollten vor der Verabschiedung auf Umsetzbarkeit geprüft werden. Und nach ihrer Einführung sollte man ihre Wirksamkeit evaluieren. Ziel muss es ein, Mehrarbeit durch neue Gesetze möglichst zu verhindern.

Können Sie das als Unternehmen überhaupt beeinflussen?

Nein, denn dafür sind wir als Elschukom einfach zu klein. Darum engagiere ich mich im ZVEI als Vorsitzende der Landesstelle Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie als Mitglied des ZVEI-Vorstands.

Wie vereinfacht die EU für Sie ganz persönlich Ihren Alltag?

Als Bürgerin kann ich beispielsweise einfach reisen – so wie neulich mit meiner Mutter: Wir waren in Belgien und mussten dafür weder eine Grenze passieren noch Geld tauschen. Dass wir in einem anderen Land waren, haben wir nur anhand der Straßenschilder gemerkt.

 

Text Christian Buck | Fotografie 

 

Dieser Artikel ist Teil der Ausgabe 1.2024, die am 15. April 2024 erschienen ist.

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