Folge 43: Erkenntnisse aus Corona-Krise unbedingt für weitere Digitalisierung nutzen

Die „Corona-Krise“ stellt das deutsche Gesundheitssystem vor besondere Herausforderungen. Mehr denn je werden Schwachstellen in Abläufen, aber insbesondere auch die Potenziale der Digitalisierung begreiflich. Digitalisierte Prozesse nehmen eine Schlüsselrolle für den optimalen Schutz von Leben und Gesundheit ein – das ist auch die neueste Bilanz des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.

Der Coronavirus hat die gesamte Welt in eine Krise gestürzt und seine Ausbreitung muss schnellstmöglich eingedämmt werden. In ihrer Bedrohung für einzelne Menschen, wirkt die Pandemie auch als eine Art Katalysator für die Digitalisierung und die damit einhergehende Akzeptanz und Aufklärung der Bevölkerung. Nach nur 10 Tagen „live“, wurden bereits über 400.000 freiwillige, pseudonymisierte gespendete Datensätze für die Corona-Datenspende-App des RKI verzeichnet. Und mit dem elektronischen DIVI-Intensivregister können in Deutschland freie Intensivbetten in kürzester Zeit identifiziert werden. Das zeigt: Deutschland kann Digitalisierung – auch mutig und schnell. Nur müssen Sinn und Zweck eindeutig sein und der Nutzen eindeutig erkennbar sein.

Das Umsetzungsbild „Digitale Gesundheit 2025“ des Bundesministeriums für Gesundheit weist einen guten Weg. An den jetzigen digitalen Erfolgen muss durch das Vorantreiben digitaler Projekte, die noch in der Testphase sind angeknüpft werden– wie das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz (DEMIS). Ziel muss der schnelle Eintritt in die Regelversorgung sein. Denn zu den Schwachstellen, die durch die Pandemie sichtbar wurden, gehört, dass das Robert-Koch-Institut Infektionsdaten noch immer per Fax erhält.

Die elektronische Patientenakte (ePA) ab 2021 wird die Grundlage für die noch weitergehende Verbesserung der Versorgung durch Digitalisierung bilden. Sie bietet das Potenzial, um heute und auch in Zukunft, die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Mit der ePA besteht u. a. die Möglichkeit, Menschen aus Risikogruppen wesentlich zielgenauer und schneller zu identifizieren und informieren – was sich unbedingt nicht auf Covid-19 beschränken sollte.

Jetzt ist die Zeit zum Anpacken. Jetzt ist die Zeit, die digitale und vernetzte Gesundheitsversorgung voranzutreiben, um durch optimale Datennutzung eine optimale Patientenversorgung anzustreben. Mehr dazu auch in unseren 20 Vorschlägen für eine digitale Transformation