Folge 47: EU-Ratspräsidentschaft: Gesundheitsversorgung und Gesundheitswirtschaft in Europa stärken

Am 1. Juli übernimmt Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft. Die Covid-19-Krise hat gezeigt, wie wichtig leistungsfähige Gesundheitssysteme und schnelle Innovation auch in der modernen Welt sind. Medizintechnik und industrielle Gesundheitswirtschaft sind essenzielle Voraussetzung hierfür. Deutschland sollte die EU-Ratspräsidentschaft deshalb nutzen, um Europas Innovationskraft im Gesundheitsbereich zu stärken. Der European Health Data Space (EHDS) legt dafür eine unverzichtbare Grundlage. Mit dieser Basis können Deutschland und Europa bei Smart Health eine internationale Führungsrolle erreichen (siehe Medtech-Telegram, Folge 46). Gleiches gilt für den Kampf gegen den Krebs: Mit dem flächendeckenden Einsatz moderner Medizintechnik, z. B. für ein Lungenkrebsscreening, kann Europa hier zum Vorreiter werden.

Dafür braucht es in Europa einen ständigen Austausch der Mitgliedsstaaten untereinander und mehr Handeln nach gemeinsamen Vorstellungen bei der Modernisierung der Gesundheitsversorgung in den Mitgliedstaaten. Die deutsche Ratspräsidentschaft sollte hierfür das Fundament legen. In die Zeit der deutschen Präsidentschaft fällt auch die Aufgabe, die Vorbereitungen und nötigen Entscheidungen für den Geltungsbeginn von MDR (Medical Device Regulation) und IVDR (In-vitro Diagnostic Regulation) weiter voranzutreiben. Pragmatische Ansätze und Lösungen sind gefragt, um die für eine moderne Gesundheitsversorgung notwendigen innovativen Produkte schnell in der gesamten EU verfügbar zu machen – und um die industrielle Gesundheitswirtschaft und Forschung und Entwicklung in Europa so nachhaltig zu stärken.