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02.02.2022

Schnelle Reform, starke Netze: Ausblick auf das Energie-Jahr 2022

mit der neu gewählten Bundesregierung scheint ein frischer Wind durch Berlin zu wehen. Im starken Kontrast zu der Nachrichtenflaute während der Koalitionsverhandlungen spricht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nun ganz offen über Deutschlands Rückstand bei den Klimazielen, vom Ausbau der erneuerbaren Energien bis zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Voller Tatendrang gilt es nun, gemeinsam mit der Politik die Wende nicht nur einzuläuten, sondern auch umzusetzen.

Dazu hat das neu betitelte Bundesministerium für Wirtschaft und Klima bereits ein erstes Sofortprogramm angekündigt, das sich richtigerweise auf den benötigten massiven Ausbau der erneuerbaren Energie, inklusive der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und der Abschaffung der EEG-Umlage konzentriert. Denn um die All-Electric-Society Realität werden zu lassen, ist die Verfügbarkeit grünen Stroms zu wettbewerbsfähigen Preisen eine tragende Säule. 

Währenddessen gehen in Brüssel die Arbeiten am EU Green Deal und seinem ‚Fit for 55‘-Paket weiter. Die Elektro- und Digitalindustrie bringt sich hier aktiv ein, um auf den guten Vorschlägen der EU-Kommission aufzubauen und die geplanten Verordnungen wie konkreten Maßnahmen passend auszugestalten.

Ein Thema darf dabei 2022 nicht ins Hintertreffen geraten: Die Stromnetze. Sie bilden die Nervenbahnen der Energiewende, was ihre umfassende Digitalisierung wie auch ihren physischen Ausbau erfordert – in dieser Reihenfolge. Nur mit leistungsfähigen, digitalisierten Netzen kann die durchgängige Elektrifizierung und damit die so wichtige Sektorkopplung gelingen. Über die technischen Voraussetzungen hinaus – die dringend angegangen werden müssen – gilt es, die ökonomischen Anreize für ein netzdienliches Demand-Side-Management zu schaffen und so den Anstieg der Netzentgelte und deren Belastung für den Strompreis zu begrenzen. Flexibler statt konstantem Verbrauch muss in Zukunft belohnt werden.

Für dieses Jahr stehen viele spannende Themen und wegweisende Entscheidungen an. Vergessen wir etwa nicht die Unsicherheit, die sich durch die höchstrichterlich bestätigte Unabhängigkeit der Bundesnetzagentur im regulatorischen Rahmen für die Stromnetze ergibt. Und auch die Finanzierung der Wirtschafts- und Klimaschutzpolitik ist keinesfalls abschließend geklärt, wie aktuell der Streit um Christian Lindners Nachtragshausalt deutlich illustriert. Wir werden also auch in diesem Jahr wieder alle Hände voll zu tun haben – immer mit dem Ziel vor Augen: Dem Wandel unserer Gesellschaft zur All-Electric-Society.
 

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