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18.11.2025
Sarah Bäumchen, ZVEI-Geschäftsführerin, sieht beim Summit on European Digital Sovereignty einige wichtige Punkte adressiert, zeigt sich aber enttäuscht darüber, dass die industriellen Anwendungen nicht stärker betont werden.

„Es ist gut, dass der Gipfel das Thema digitale Souveränität europäisch adressiert und wichtige Partner aus der EU zusammenbringt. Damit setzt die Bundesregierung ein starkes Signal für die Bedeutung digitaler Resilienz. Richtig erkannt wurde, dass Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, Cloud, Cybersicherheit und Mikroelektronik gestärkt werden müssen. Denn diese Felder sind essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Allerdings wäre es wünschenswert gewesen, die industriellen Anwendungen – insbesondere Industrielle KI – deutlich stärker in den Blick zu nehmen. Hier hat Europa große Stärken und enormes Potenzial: Dieser Markt kann sich in den nächsten zehn Jahren auf rund 380 Milliarden Euro versiebenfachen. Dafür ist jedoch dringend notwendig, dass mit dem Digital-Omnibus die regulatorischen Anforderungen für Industrielle KI drastisch reduziert und vereinfacht werden. Sonst droht, dass wir unser Potenzial in Europa künstlich ausbremsen.
Positiv ist auch, dass die Bedeutung der Normung für digitale Souveränität erkannt wurde. Doch wir sollten hier auch den nächsten Schritt gehen: Die aktive Mitarbeit der Unternehmen in der internationalen Normung muss gefördert werden, genauso wie Forschung und Entwicklung. Ein Ansatz könnte eine steuerliche Förderung für Normungsaktivitäten sein. Denn nur durch aktive Beteiligung sichern wir langfristig unsere Position in globalen Märkten.“
Der ZVEI hat daneben mit seinem französischen Pendant, der FIEEC, zum Summit ein Positionspapier verfasst, in dem die beiden Verbände ihre gemeinsamen Forderungen formulieren. Dieses Papier steht hier zum Herunterladen bereit.