10.08.2023

Ukraine Winterhilfe: Generatoren, Heizgeräte, Transformatoren

Mitten im Hochsommer ist es sicher etwas ungewöhnlich, sich zum Thema Winterhilfe für die Ukraine Gedanken zu machen. Dennoch kann man sich nicht früh genug auf eine Wiederholung des dramatischen Szenarios aus dem Winter 2022/2023 vorbereiten. Nach wie vor werden regelmäßig ukrainische Städte und Industrieanlagen mit Raketen beschossen, wobei der Schwerpunkt häufig auf der Energie-Infrastruktur liegt. Aktuell droht aufgrund der günstigen Witterung keine akute Versorgungskrise bei Wärme und Strom – im vergangenen Winter sah dies jedoch ganz anders aus. Auch die Gefahr, dass im kommenden Winter wieder ein ähnliches Szenario droht, ist nicht von der Hand zu weisen. Vermutlich wird die Energie-Infrastruktur erneut ins Visier genommen und eventuell sogar das in Ruhezustand versetzte Kernkraftwerk Saporischschja in Mitleidenschaft gezogen.

Es lohnt sich deshalb ein Blick auf die Hilfslieferungen mit Generatoren, Heizgeräten und Transformatoren, die als Winterhilfe an die Ukraine gingen. In den Wintermonaten haben sich die Lieferungen dieser Produkte wertmäßig verzwanzigfacht, wobei vVeles als Spenden geliefert wurde. Die Stückzahlen sind noch beeindruckender. Hauptlieferanten waren Industriefirmen, darunter zahlreiche ZVEI-Mitgliedsfirmen, das THW und Privatleute.

Laut Statistischem Bundesamt wurden im Winterhalbjahr 2022/2023 aus Deutschland 29.600 Stromgeneratoren in die Ukraine geliefert, bei elektrischen Heizgeräten waren es 10.700 Stück. In einem normalen Vergleichshalbjahr (z. B. 2021) wurden im Schnitt nur 300 Stromgeneratoren bzw. 500 Heizgeräte geliefert. Man kann also in etwa sagen, dass mehr als 10.000 zusätzliche Heizgeräte und 29.000 zusätzliche Stromgeneratoren als Winterhilfe aus Deutschland in die Ukraine geliefert wurden.

Bei Heizgeräten gab es erkennbar drei Großlieferungen (5.500 im September, 2.900 im November und 2.100 im Dezember). Stromgeneratoren wurden dagegen ab Oktober in stetig steigenden Mengen geliefert, mit einem deutlichen „Peak“ von über 12.000 Stück im Dezember 2022. Danach fielen die Werte bis April 2023 wieder auf Normalniveau.

Bei den Transformatoren sind die Zahlen dagegen schwer zu deuten, da auch vor dem Krieg schon viele geliefert wurde. Außerdem entwickelten sich die verschiedenen Transformatoren-Kategorien von Monat zu Monat mal positiv und mal negativ, lediglich die allgemeine Tendenz geht nach oben, aber das gilt auch für viele andere Exportländer. Vermutlich liegt diese uneinheitliche Entwicklung daran, dass viele traditionelle Kunden kriegsbedingt ausfielen, während neue - ebenso kriegsbedingt - völlig unerwartet hinzukamen.