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30.07.2025

EU-China-Gipfel: zwischen Konfrontation und Partnerschaft

Der 25. EU-China-Gipfel in Peking markierte im Juli nicht nur das 50-jährige Jubiläum diplomatischer Beziehungen, sondern machte greifbar, wie komplex das Verhältnis der beiden Handelspartner ist. Angesichts der schwierigen Ausgangslage war der Gipfel ein Signal, dass Europa und China miteinander im Dialog bleiben. Das ist gerade für die Elektro- und Digitalindustrie entscheidend, denn China bleibt neben den USA wichtigster Handelspartner für deutsche Unternehmen. 

Der 25. EU-China-Gipfel in Peking markierte im Juli nicht nur das 50-jährige Jubiläum diplomatischer Beziehungen, sondern machte greifbar, wie komplex das Verhältnis der beiden Handelspartner ist. Angesichts der schwierigen Ausgangslage war der Gipfel ein Signal, dass Europa und China miteinander im Dialog bleiben. Das ist gerade für die Elektro- und Digitalindustrie entscheidend, denn China bleibt neben den USA wichtigster Handelspartner für deutsche Unternehmen. 

„Erfreulich ist die gemeinsame Erklärung zum Klimaschutz. Sie zeigt zumindest den Willen beider Seiten, die Energiewende und die Elektrifizierung weiter voranzutreiben. Europa sollte bald auf die Klimazölle (CBAM) verzichten, weil sie Europa selbst schädigen.“ 

Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung

Aus Sicht des ZVEI ist klar, China ist als Partner unverzichtbar: Es stellt mit 40 Prozent Marktanteil den weltweit größten Elektromarkt dar und bleibt wichtigster Exportmarkt der deutschen Elektro- und Digitalindustrie – rund 25 Milliarden Euro betrugen die Ausfuhren im Jahr 2024. Gleichzeitig aber wird deutlich, dass China Handelspolitik zunehmend als strategisches Instrument nutzt, sichtbar zuletzt bei Exportbeschränkungen auf Seltene Erden und Permanentmagnete. 

EU muss strategisch handeln und vorhandene Instrumente nutzen 

Die Europäische Union versucht im Verhältnis zu China den schwierigen Spagat zwischen einer offenen Zusammenarbeit und der entschlossenen Durchsetzung eigener Interessen. Das selbstbewusste Auftreten zeigt: Die EU steht klar zu ihren Werten und internationalen Regularien, strebt aber zugleich pragmatische Lösungen an.  Der erstmalige Einsatz des International Procurement Instrument (IPI) für Medizintechnik war in dieser Hinsicht ein deutliches und richtiges Zeichen. Der ZVEI fordert, solche handelspolitischen Instrumente künftig konsequenter zu nutzen und dabei immer wieder auf Reziprozität und faire Wettbewerbsbedingungen zu pochen. 

Langfristig erfolgreich wird die EU dann sein, wenn sie strategisch handelt: Internationale Kooperation lässt sich am besten durch Freihandelsabkommen sichern. Es ist deshalb zentral, dass die Kommission das bereits verhandelte Mercosur-Abkommen endlich ins europäische Parlament einbringt und auch Länder wie Indien und Indonesien mit Abkommen an sich bindet.  

Eigene Standards setzen und mit geeinter Stimme sprechen 

Ein weiteres probates Mittel wäre der konsequente Einsatz für die internationale Normung. Während sich europäische Unternehmen in den vergangenen Jahren in den relevanten Gremien eher zurückgehalten haben, begreift China die Beteiligung als strategische Chance, um seinen Einfluss auszubauen. Auch die deutsche Elektro- und Digitalindustrie könnte durch eine Rückbesinnung auf frühere Tugenden die europäische Position in diesen Organisationen wieder deutlich stärken.  

Die jüngsten Entwicklungen bestätigen die langfristigen Forderungen des ZVEI an die europäische Politik: Die EU sollte geschlossen, abgestimmt und selbstbewusst auftreten. Ein Dialog auf Augenhöhe, strategische Kooperation und robuste handelspolitische Maßnahmen bleiben die zentralen Bausteine, mit denen Europa seine Zukunft aus eigener Stärke gestalten kann. Wer im Umgang mit China strategisch denken will, muss bereit sein, auch unkonventionelle Wege zu gehen.  

 

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