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09.08.2022

Welt-Elektromarkt

Einmal im Jahr berechnet der ZVEI die Größe des globalen Marktes für elektrotechnische und elektronische Güter und wagt sich mit Hilfe eines Prognosemodells an seine weitere Entwicklung. Nach dem jüngsten Durchlauf kam der Welt-Elektromarkt im vergangenen Jahr 2021 auf einen nominalen Wert von 4.967 Milliarden Euro. (Zum Vergleich: Das deutsche BIP betrug 3.571 Milliarden Euro.)

Gegenüber 2020 war das ein Zuwachs von zehn Prozent. Der kräftige Anstieg spiegelt dabei nicht zuletzt die dynamische Erholung nach dem ersten Pandemiejahr wider, in dem es einen zweiprozentigen Rückgang gegeben hatte.

Auf die Gruppe der Industrieländer entfielen 2021 nur noch gut zwei Fünftel des weltweiten Elektromarktes, wohingegen die Schwellenländer bereits die größeren knapp 60 Prozent auf sich vereinen konnten. Aus regionaler Perspektive konzentriert sich das Marktgeschehen vor allem in Asien. Hier wurden im vergangenen Jahr fast zwei Drittel aller Erzeugnisse der Elektro- und Digitalindustrie abgesetzt – verglichen mit 19 Prozent in Amerika und rund einem Sechstel in Europa. Auf den deutschen (143 Milliarden Euro wiegenden) Markt entfielen drei Prozent.

Hinter dieser Verteilung steht China. Allein sein Elektromarkt brachte es 2021 auf 2.069 Milliarden Euro (+12% gegenüber 2020). Mit 42 Prozent liegt der Anteil des chinesischen am globalen Markt höher als die jeweiligen Anteile aller Industriestaaten zusammengenommen. Chinas Elektromarkt ist inzwischen dreimal so groß wie der US-amerikanische an Nummer zwei. Auf den Rängen drei bis zehn folgen Japan, Südkorea, Deutschland, Indien, Großbritannien, Frankreich, Taiwan und (bislang noch) Russland.

Teilt man den Welt-Elektromarkt nach (den größten) Fachbereichen auf, so dominieren die elektronischen Bauelemente. Ihr Marktsegment kam im vergangenen Jahr auf 1.223 Milliarden Euro. Dahinter lag die Informations- und Kommunikationstechnik mit 902 Milliarden Euro. Die Automation (569 Milliarden Euro) belegt Platz drei, gefolgt von Elektrohausgeräten (278 Milliarden Euro) und der Energietechnik (252 Milliarden Euro).

Das Prognosemodell des ZVEI umfasst insgesamt 53 Länder, die zusammen für mehr als 95 Prozent des globalen Marktes stehen. Die Berechnung der einzelnen Ländermärkte erfolgt jeweils auf Basis von Daten der Nationalen Statistischen Ämter. Die Vorhersagen erfolgen zu konstanten Wechselkursen. Bei aller Unsicherheit: Für dieses Jahr sagt unser Tool ein – nicht inflationsbereinigtes – weltweites Marktwachstum von elf Prozent voraus. 2023 dürfte der Anstieg dann bei fünf Prozent und damit nur noch halb so hoch liegen.

Das heißt dann aller Voraussicht nach auch: Wenn wir im nächsten Jahr an dieser Stelle wieder über die Entwicklung des Welt-Elektromarktes berichten, sollte er die Fünf-Billionen-Euro-Marke wohl geknackt haben.

Hinweis: Ein Überblick zu den Marktberechnungen und Prognosen findet sich hier. ZVEI-Mitglieder finden über MS-Teams im Themenportal weitere Daten zu insgesamt zwölf Fachzweigen mit jeweils sowohl globalen als auch 35 Einzelländer-Prognosen.

Dr. Andreas Gontermann

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