Editorial

133 Milliarden Euro für den Binnenmarkt

Der europäische Binnenmarkt war auch 2023 wieder der wichtigste Abnehmer der deutschen Elektro- und Digitalindustrie. Mehr als die Hälfte ihrer Erlöse konnte die Branche in dem gemeinsamen Wirtschaftsraum realisieren. Damit zeigt sich abermals: Der Binnenmarkt ist von unschätzbarem Wert und für den Wohlstand Deutschlands unverzichtbar. Wer dies infrage stellt und einen „Dexit“ herbeiredet, offenbart ein hohes Maß an ökonomischer Unkenntnis. 

Der ZVEI steht ohne Wenn und Aber zur EU. Wir treten dafür ein, dass der europäische Einigungsprozess voranschreitet. Gerade auch beim Binnenmarkt, der sein Potenzial bei weitem noch nicht vollständig ausspielen konnte. Mehr als bisher sollte er unternehmerisch ausgerichtet werden. Das bedeutet zum einen ihn von immer noch zu vielen nationalen Egoismen zu befreien. Zum anderen, die überbordende Bürokratie und Regulierungsmanie massiv zurückzufahren. Diese haben ein Maß erreicht, das unternehmerische Initiative und Innovation mehr und mehr abwürgt.

Im Juni sind Europawahlen. Rund 350 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Es steht viel auf dem Spiel – Europa erlebt einen gefährlichen Rechtsdrall. Vor diesem Hintergrund hat der ZVEI eine Kampagne gestartet, die zur Wahlbeteiligung motivieren will. In persönlichen Video-Statements erklären Menschen aus der Elektro- und Digitalindustrie, vom CEO bis zur Auszubildenden, wie sie auf Europa blicken und was sie sich von der nächsten EU-Kommission erhoffen. Auch Sie sind eingeladen, sich zu beteiligen (weitergehende Infos finden Sie hier).

Als Branche blicken wir insgesamt zuversichtlich nach vorn, obwohl wir für dieses Jahr eine Wachstumsdelle bei der realen Produktion von minus zwei Prozent erwarten. Unser Wachstumspfad ist dennoch intakt. Wir sehen, dass die drei großen Megatrends – Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung – weiter große Kraft entfalten. Als einzige Branche des verarbeitenden Gewerbes übertrifft die Elektro- und Digitalindustrie das Niveau aus der Zeit vor Corona. Dazu passt, dass unsere Unternehmen 2024 ihre Investitionen deutlich erhöhen wollen und dies am liebsten in Deutschland.

Lassen Sie uns in durchaus schwierigen Zeiten deshalb optimistisch bleiben und auch mit dem Guten rechnen.


Ihr
Dr. Gunther Kegel
 

Mehr lesen Weniger lesen

Jetzt bewerben!


Heißes Eisen

ampere 2.2023

Gigantische Herausforderung

Mit Chat GPT, Bard und Co. kommen immer mehr und immer bessere Chatbots amerikanischer und asiatischer Anbieter auf den Markt, die…

Mehr


Schwerpunkt

Mehr Europa wagen

In der Europäischen Union gibt es in vielen Bereichen großen Handlungsbedarf, bei manchem steht sich Europa gar selbst im Weg. Wir…

Mehr


Meet the Expert

Drei Fragen an Azar Mottale

Azar Mottale ist Leiterin des Bereichs Mobilität, der mit seinen drei Fachverbänden Automotive, Elektrobahnen und -fahrzeuge und…

Mehr


ZVEI aktiv

Elektroinstallationssysteme

Light + Building: ZVEI stellt Showcase zum Digitalen Produktpass vor

Transparenz ist der Schlüssel zu einer effektiven und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Mit dem European Green Deal hat die EU umfassende Einspar- und Transformationsziele definiert. Vor diesem Hintergrund bildet der Digitale Produktpass (DPP) ein skalierbares Konzept seitens der Industrie, um den Datenaustausch zwischen Herstellern, Nutzern und Entsorgern deutlich zu erleichtern.

Automation

Hannover Messe 2024: Die Zukunft ist elektrisch

Die Zukunft ist elektrisch! Auf der Hannover Messe 2024 präsentiert der ZVEI, wie die Elektro- und Digitalindustrie die Transformation zu einer All Electric Society gestaltet, um das Ziel einer nachhaltigen Industriegesellschaft zu erreichen.

12. Sanktionspaket Russland

Zahlreiche Ausfuhren betroffen

Mit dem 12. Sanktionspaket (EU-Verordnung Nr. 2023/2778 vom 18.12.2023) wurden die Vorschriften über restriktive Maßnahmen gegenüber Russland um den Artikel 12g ergänzt. Dieser neue Artikel gilt zwar nur für eine begrenzte Anzahl von Waren, aber nicht nur für Ausfuhren nach Russland, sondern für Ausfuhren in alle Länder. Somit sind auch exportierende Firmen, die keinerlei Russlandgeschäft mehr haben oder nie hatten, von den Regelungen des Russland-Embargos betroffen.



Zeit für Zahlen

Schlaglicht

US-Protektionismus

Am 5. November dieses Jahres wählen die Vereinigten Staaten von Amerika zum 60. Mal ihren Präsidenten. Für die Republikaner könnte…

Mehr


electrifying ideas for Europe

Durch Klicken auf und Wiedergabe dieses Videos wird eine Verbindung zu YouTube aufgebaut. Hierbei findet eine Datenverarbeitung durch YouTube (Google) statt. Mit Wiedergabe des Videos willigen Sie in diese Datenverarbeitung und das Setzen von Cookies auf Ihrem Endgerät ein. Weitere Informationen