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28.10.2021
Die USA und China sind die beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Dabei beläuft sich die jährliche Wirtschaftsleistung der Amerikaner auf grob 21 Billionen Dollar und die der Chinesen auf 15. Chinas Sozialprodukt könnte das der USA noch in diesem Jahrzehnt überholen. Kaufkraftbereinigt – also berücksichtigend, dass sich mit ein und derselben Dollar-Note in China mehr Güter und Dienstleistungen erwerben lassen als in den Vereinigten Staaten – liegt das Reich der Mitte schon heute vorn.

Die Gewichtsverlagerung Richtung China zeigt sich vor allem auch im internationalen Handel. Im Jahr 2000 waren die USA noch für 81 Prozent der Länder dieser Erde der größere von beiden Handelspartnern. Zwanzig Jahre später haben sich die Verhältnisse fast ins komplette Gegenteil verkehrt. So machten 2020 bereits 70 Prozent aller Länder mehr Ex- und Importgeschäft mit China als mit den USA (s. Grafik).
Auch aus Sicht der deutschen Elektroindustrie hat die Bedeutung Chinas seit der Jahrtausendwende enorm zugenommen. Im Jahr 2000 beliefen sich die aggregierten Branchenausfuhren in die Volksrepublik erst auf 2,5 Milliarden Euro. Damals standen sie für weniger als zweieinhalb Prozent aller Elektroexporte und nahmen im Abnehmer-Ranking die Position 14 ein. Die Ausfuhren in die USA lagen 2000 bei 8,9 Milliarden Euro. Das waren gut acht Prozent der gesamten Auslandslieferungen. In der Liste der größten Abnehmer belegten die Vereinigten Staaten vor zwei Jahrzehnten Rang drei.
Im vergangenen Jahr 2020 waren die Exporte der heimischen Elektrobranche nach China 23,3 Milliarden Euro hoch. Die Ausfuhren in die USA – von 17,3 Milliarden Euro – übertrafen sie damit bereits um sechs Milliarden. Während die Lieferungen in die USA heute immer noch achteinhalb Prozent aller deutschen Elektroexporte ausmachen, hat sich der Anteil der Ausfuhren nach China auf fast zwölf Prozent verfünffacht. Im Ranking steht China kaum mehr einholbar an Nummer eins; die USA sind Zweiter.