Ute Poerschke ist eine vielbeschäftigte Frau. Als Geschäftsführerin der Elschukom GmbH im thüringischen Veilsdorf ist sie für knapp 100 Mitarbeitende verantwortlich und muss sich im weltweiten Wettbewerb behaupten. Die innovativen Feinstdrähte des Unternehmens werden unter anderem in der Sensorik, der Textilindustrie, der Unterhaltungselektronik oder beim Bau von Musikinstrumenten eingesetzt. Wer hier erfolgreich sein und bleiben will, muss Produkte und Prozesse permanent verbessern und ständig nach neuen Märkten Ausschau halten.
Eigentlich hätte Ute Poerschke damit genug zu tun. Aber geschätzt 15 Prozent ihrer knappen Zeit muss sie inzwischen für bürokratische Anforderungen aller Art opfern. Sie und ihre Belegschaft müssen zum Beispiel die Stoffdatenbank SCIP (Substances of Concern In Products) befüllen, die die Europäische Chemikalienagentur ECHA eingerichtet hat. „Wir verkaufen rund 5.000 unterschiedliche Drähte und 3.000 weitere Produkte“, erklärt Poerschke. „Die EU fordert von uns, dafür grammgenau alle Bestandteile anzugeben.“ Ziel ist es, das Recycling zu vereinfachen, um wertvolle Rohstoffe einfacher wiederverwerten zu können.