Mit Mut und Transparenz zu mehr Effizienz

Liebe Leserinnen und Leser,

mutig haben wir uns auf den Weg gemacht: Der Umbau zur klimaneutralen Industriegesellschaft hat begonnen. Das ist eine Mammutaufgabe mit vielen Facetten, großen Baustellen und dem Ziel, dass trotz oder gerade weil wir die Klimaziele anstreben, der Wirtschaftsstandort Deutschland sowie Europa attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben. Ich bin überzeugt: Wir werden diese Transformation stemmen. Denn die Megatrends Elektrifizierung und Digitalisierung geben uns dazu das beste Werkzeug an die Hand: Effizienz. 

Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger noch weiter forcieren – ebenso wie die Elektrifizierung über alle Sektoren hinweg. Es gibt kaum einen Prozess, der sich nicht elektrifizieren lässt. Gleichzeitig müssen Energie und Ressourcen künftig deutlich effizienter eingesetzt werden. Insbesondere in den Bereichen Energie, Gebäude und Mobilität können durch den Umstieg auf – zunehmend erneuerbaren – Strom und eine intelligente Sektorenkopplung große Effizienzpotenziale und Möglichkeiten der CO2-Einsparung gehoben werden.

Die Voraussetzung dafür ist Transparenz. Das heißt konkret: Daten erheben, Daten auswerten und daraus gewonnen Erkenntnisse nutzen. Unsere verlässliche Stromversorgung etwa hängt zu einem bedeutenden Teil von mehr Transparenz im Stromnetz – und damit von Daten – ab. Noch sind unsere Stromnetze nicht Energiewende-fähig. Das zeigt unsere aktuelle Studie „Stromnetze der Zukunft“. Mit einem kontinuierlichen Überblick über den Netzzustand und dem dadurch möglichen physischen Ausbau an den richtigen Stellen werden sie es aber sein – in einem annehmbaren Kostenrahmen für alle. Das leistet die Digitalisierung.

Auf mehr Transparenz zielt ebenso die Initiative Manufacturing-X. Das geplante Datenökosystem mit standardisierten Formaten zum Datenteilen und der Möglichkeit für einen gemeinsam nutzbares Datenökosystem „Made in Europe“ ist der nächste logische Industrie-4.0-Baustein. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen soll Manufacturing-X künftig ermöglichen, ihre Daten zu niedrigen Kosten auszutauschen und darüber hinaus gleichberechtigt und in voller Souveränität auf Dauer oder auch nur zeitlich begrenzt mit Dritten zu teilen. Eine solche effizientere Datennutzung ist die Grundlage für mehr Innovation, mehr Wettbewerbsfähigkeit, mehr Resilienz und setzt neue Impulse für die aufkommende Datenökonomie.

Wie „mehr Transparenz“ in der Praxis aussehen kann, zeigt unser ZVEI-Show-Case PCF@Schaltschrank ganz konkret anhand des berechneten ‚Product Carbon Footprint‘ sämtlicher herstellerübergreifend verbauter Einzelkomponenten über die gesamte Lieferkette. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um weitere Verbesserungen bei der CO2-Reduktion erreichen zu können.

Um all das zu realisieren und zu skalieren, brauchen wir nun vor allem mehr Tempo und weniger bremsende Hürden bei Planungs- und Genehmigungsverfahren, bei Regulierungen und Dokumentationspflichten. Wir können es uns nicht erlauben, alles zu verbieten, sondern müssen eine Situation schaffen, die motiviert und unsere Innovationsfähigkeit nicht einschränkt. 

Mit der All-Electric-Society hat der ZVEI eine zuversichtliche Vision unserer Zukunft. Über diese diskutieren wir am 23. und 24. Mai mit hochkarätigen Gästen auf dem ZVEI-Jahreskongress in Berlin. Dazu lade ich Sie herzlich ein!

Besonders freue ich mich, dass wir am Abend des 23. Mai den ersten Electrifying-Ideas-Award unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Dr. Robert Habeck vergeben werden. Dr. Habeck wird den Preis persönlich überreichen. 

Lassen Sie uns an diesen beiden Tagen gemeinsam die richtigen Schritte ausloten, für die passenden Rahmenbedingungen streiten und Wege aufzeigen, bestehende Hürden zu überwinden. Für kraftvolle Electrifying Ideas, für eine mutige Zeitenwende und für ein noch besseres Morgen. 
 


Ihr Wolfgang Weber

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