Editorial

Energie für Fortschritt entfesseln

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2025 ist fast vorbei, Zeit für ein Resümee. Es war ein Jahr, das alte Gewissheiten erschüttert hat. Die Kehrtwende in der US-Zollpolitik war ein Rückschritt für den freien und regelbasierten Welthandel. Der Fall Nexperia machte gerade erst wieder deutlich, wie riskant einseitige Abhängigkeiten für Unternehmen sind.

Zugleich hat uns 2025 gezeigt, wo wir das Fundament unseres Industriestandorts stärken können. Politik, Industrie und Gesellschaft in Europa müssen resilienter werden. Das bedeutet auch, mehr Energie in Fortschritt und Innovation zu investieren und weniger in Regulierung. 325.000 Menschen haben deutsche Unternehmen laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in den vergangenen drei Jahren eingestellt, um die wachsende Bürokratie zu stemmen. Das ist zu viel.

Wir haben das Werkzeug

Doch ich bleibe optimistisch, trotz allem. Denn die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ist das Zugpferd der Transformation: 220 Milliarden Euro Umsatz, knapp 900.000 Beschäftigte und ein enormes Wachstumspotenzial. Wir haben den Werkzeugkasten für den Aufbruch – von industrieller KI über Robotik bis zur Mikroelektronik. Mit den angekündigten Infrastrukturprogrammen können wir 2026 wieder vom Diskutieren und Hadern zum Machen kommen. Damit das gelingt, muss die Politik jetzt mutig strukturelle Reformen ins Rollen bringen. Ohne Entbürokratisierung wird es nicht gehen. Ideen dafür liefern wir in unserer Agenda für die Industrie von morgen.

Lassen Sie uns also die richtigen Lehren aus 2025 ziehen und den Blick nach vorn richten. Belassen wir es nicht beim Reden. Nutzen wir 2026, um die Kraft der Elektrifizierung und Digitalisierung für unseren Industriestandort zu entfesseln.

Herzlichst, Ihr Dr. Gunther Kegel

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