Für Elektromobilität, Smart Living und eine effiziente Infrastruktur für Energie und Kommunikation, für mehr Energieeffizienz und mehr alternative Energien brauchen wir neue Ideen, um nachhaltiger und digitaler zu werden. Es reicht aber nicht, wenn wir hierzulande nur die geistige Wertschöpfung haben. Wir müssen auch real etwas umsetzen und die vielen einzelnen Komponenten selbst bauen können. Dafür benötigen wir die Electronic Manufacturing Services (EMS) auch in Europa.
Lange Zeit aber haben die Konzerne das vermeintlich langweilige Thema Produktion outgesourct, die EMS-Unternehmen in Deutschland sind eher klein. Während wir in der DACH-Region ungefähr 700 EMS-Hersteller haben, die insgesamt zwischen 13 und 15 Milliarden Euro Umsatz machen – in ganz Europa werden knapp 50 Milliarden Euro umgesetzt –, erzielt allein der weltweit größte Anbieter Foxconn mehr als 140 Milliarden US-Dollar. Das chinesische Unternehmen ist also fast drei Mal so groß wie alle europäischen Firmen zusammen.
Der EU Chips Act soll nun die heimische Halbleiterproduktion ankurbeln. Ohne die nächste Wertschöpfungsstufe wird es aber nicht gehen. Für die All Electric Society müssen die EMS-Unternehmen mit ihrer Technologie- und Anwendungskompetenz die Geräte, Module und Systeme für alle Bereiche der Elektronik auch in Europa entwickeln und fertigen.